Kandern Wichtiger Schritt für die Tonwerkeareal-Bebauung

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Das Tonwerkeareal bietet noch viel Platz für Stadtentwicklung. Foto: Alexandra Günzschel

Gemeinderat: Gremium beschließt Aufstellung eines Bebauungsplans nach Entwürfen der Architekten 

Kandern (ag). Es ist zwar noch nicht der ganz große Durchbruch. Aber doch zumindest eine klare Willensbekundung: Einstimmig hat der Gemeinderat am Montagabend grünes Licht gegeben für die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Tonwerkeareal in Kandern und hat in einem zweiten Schritt damit einhergehend den Einleitungsbeschluss für eine punktuelle Änderung des Flächennutzungsplans in diesem Bereich befürwortet.

Der Bebauungsplan bildet im Wesentlichen den Entwurf für die Bebauung des Büros Luc Selva Architekten in jener Form ab, wie sie vor einem Jahr einer größeren Öffentlichkeit präsentiert wurde. Analog zur mittlerweile konkretisierten Entwicklungsplanung werden darin die Flächen als allgemeine Wohngebiete, urbane Gebiete, Sondergebiete für den großflächigen Einzelhandel mit 1300 Quadratmeter Verkaufsfläche, Frei- und Grünflächen sowie eine Gemeindebedarfsfläche ausgewiesen.

Stadtplaner Lars Hertelt und Karsten Riegel von der Tonwerke Kandern GmbH gaben eingehender Auskunft über diesen wichtigen Schritt. Mit der Aufstellung des Bebauungsplans „Tonwerke-Areal“ wurde gleichzeitig auch die Durchführung der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden beschlossen.

Hertelt hob die zentrale Freifläche beim Max-Laeuger-Atelier als soziale und kulturelle Einrichtung ebenso hervor wie den Gehweg, der später mitten durch das Gelände führen soll und eine Alternative zum Zugang über die viel befahrene Sitzenkircher Straße darstellen wird. Der zentrale Platz soll autofrei bleiben. Lediglich sporadischen Anlieferverkehr für den Lebensmittelmarkt und den Drogeriemarkt soll es dort geben. Dieser Umstand bereitete Gemeinderätin Nicole Müller wegen der Schulkinder Sorgen. Dies müsse später genau geregelt werden, erklärte dazu Bürgermeisterin Simone Penner.

Ein „urbanes Gebiet“ stehe für einen bestimmten Nutzungsmix, erklärte der Experte. Was die Wohngebiete betrifft, soll sich zum einen die fünfgeschossige Bauweise fortsetzen, zum anderen wird es versetzte Terrassenhäuser und Atriumbauten mit angeschlossenen Parkflächen geben.

Im Zuge der Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Kandern-Malsburg-Marzell für die kommenden 15 Jahre, der derzeit vor der Fertigstellung steht, ist die punktuelle Änderung zu sehen, die nun parallel zur Aufstellung des Bebauungsplans ebenfalls beschlossen werden soll. Die Planer, der Gemeinderat und die Verwaltung wollen verhindern, dass am Ende weitere Zeit verloren geht.

Die Gemeinderäte äußerten sich durchweg positiv über die Bebauungspläne und verbanden mit diesem Schritt die Hoffnung, dass es bald tatsächlich vorangehen kann mit der Bebauung des Tonwerke-Areals. Immerhin gab es in den vergangenen Jahrzehnten schon einige mehr oder weniger viel versprechende Anläufe, um das zentral gelegene Grundstück einer für die Stadt sinnvollen Nutzung zuzuführen. Ein Aspekt dabei ist der lange gehegte Wunsch nach einer Stadthalle, für die die Gemeindebedarfsfläche im Norden des Plangebiets vorgehalten wird.

Stimmen aus dem Ratsrund

Johann Albrecht drückte augenzwinkernd seine Hoffnung aus, den Baubeginn noch zu erleben. Martin Schellhorn merkte an, dass keine Fläche für einen Spielplatz ausgewiesen sei. Andrea Schammler sprach von einem zukunftsweisenden Projekt mit viel Potenzial für Kandern. Von einer neuen Qualität im Gesamtsystem sprach Gabriele Weber. „Ich denke, dass wir da etwas Gutes bekommen“, sagte Daniela Schmiederer. Bernd Brohammer erkundigte sich nach dem städtebaulichen Vertrag und erfuhr, dass die Anwälte dran seien.

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