Kandern Wo Abgaben verhandelt wurden

Weiler Zeitung
Die Tannenkircher Bannwanderung endete diesmal am Hüppberg: Von dort aus genossen rund 30 Wanderer die Rundumsicht über Tannenkirch.                                                                                                         Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Bannwanderung: Wissenswertes am Ortsrand von Tannenkirch 

Kandern-Tannenkirch (jut). „Was für ein Wetter“ – das war wohl einer der häufigsten Kommentare bei der Tannenkircher Bannwanderung. Zeitweilig waren es weit mehr als der harte Kern der 30 Wanderer, die sich der zwölf Kilometer langen Strecke über Gupf Richtung Fohrenwald zum Grillplatz an der Kreuzeiche im Welmlinger Wald anschlossen, wo die örtliche Feuerwehr wirtete.

Warum die Kreuzeiche so heißt, wusste Christa Ludin, Ehefrau des Welmlinger Ortsvorstehers Richard Ludin: „Auf der Wegekreuzung stand einmal eine große Eiche“, informierte sie.

Beim Sausenhardstein konnte Höferlin wieder viel erzählen. Um das Jahr 1200 herum, wahrscheinlich sogar schon vorher, versammelten sich dort Untertanen und Herrschaft, um etwa die Abgaben zu verhandeln oder auch Beschwerden zu führen. Dort wurden auch Krieger für Feldzüge rekrutiert, berichtete Höferlin.

Dass man bei einer solchen Wanderung die Gemarkungsgrenze ins „feindliche Ausland“ überschreitet, sei völlig normal, „sonst müsste man über Stock und Stein“, hielt Höferlin amüsiert fest – und so ging es zuerst nach Welmlingen, dann nach Holzen und zum Schluss nach Riedlingen. Die Wandergruppe besuchte in Holzen das Storchengehege und wanderte dann zum Riedlinger Bad. In einem der dortigen Häuser gab es seit dem frühen 19. Jahrhundert ein Badehaus – baden konnte man dort auch noch im 20. Jahrhundert gegen einen Obolus.

Auch die Trinkwasserquelle, die wegen des darin entdeckten Thalliums nicht mehr genutzt werden darf, wurde einmal mehr zum Thema. „Wir haben jahrelang Wasser von dort bezogen, ich wüsste nicht, dass es je jemandem geschadet hat“, stellte Höferlin fest.

Am Hüppberg überschritt man wieder die Tannenkircher Gemarkungsgrenze, die dort die Gewanne Blachen, Ipfenhardrain und Auf dem Hühner durchzieht. Am Hüppberg-Häusle mit einer tollen Rundumsicht wurde die letzte Rast eingelegt.

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