Kandern-Wollbach (jut). ILEK" Nein, danke. Der Wollbacher Ortschaftsrat hat sich, mit einer Enthaltung von Ortsvorsteher Max Sütterlin, gegen die Beauftragung eines integrierten ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK) ausgesprochen. In der lebhaften Diskussion fand sich kein Befürworter für den von der Gemeinde vorgeschlagenen Beschluss. Der lautete, das ILEK gemeinsam für die Gemeinden Bad Bellingen, Kandern und Schliengen zum Gesamtpreis von maximal 40 000 Euro brutto unter Abruf des Förderanteils von 20 000 Euro durch den Landkreis Lörrach und der Drittelung der Kosten bei „faktorgruen in Freiburg in Auftrag“ zu geben. Nach dem Scheitern des Leader-Projekts habe man „schon einmal Geld in den Sand gesetzt“, wurde angesichts von Bemerkungen am Tisch deutlich. Dann wurde es konkret: „Wir in Wollbach haben nichts davon – und wir sind dagegen, dass sich durch eine mögliche Zusammenlegung von Grundstücken Ackerflächen noch weiter vergrößern“, war der Tenor mehrerer Räte. „Denn das läuft doch dem Ansinnen zuwider, das wir im Zuge von Starkregenereignissen verhindern wollen, dass immer größere Maisäcker entstehen, aus denen dann der Ackerboden abgeschwemmt wird“, konstatierten Max Geling und Hans Peter Krey. Wege ausdünnen kommt nicht gut an Die in der ILEK-Studie vorgeschlagene Idee, das Wegenetz auszudünnen und dafür die wichtigsten Hauptwirtschaftswege zu verbreitern, kam in der Ratsrunde auch nicht gut an. „Die Umlegung geschieht auch hier meist auf dem Rücken der Grundstückseigentümer“, kritisierte Sütterlin. Er wies zudem darauf hin, dass Flurneuordnungsverfahren oft an der Tatsache scheitern, dass Eigentümer nicht bereit sind, Kosten für die Bewirtschafter der Grundstücke zu übernehmen. Das gelte besonders für die landwirtschaftlichen Betriebe. Genau deswegen liege ein Flurneuordnungsverfahren in Tannenkirch „auf Eis“. Und in Sachen der in der Studie erwähnten Biotopvernetzung „hat der BUND schon einiges das läuft “, meinten mehrere Ratsmitglieder, nachdem Elisabeth-Kurtenbach Sepp eingeworfen hatte, dass sie diesen Punkt für sinnvoll erachte. Die Räte waren sich einig, dass es um Wollbach herum die 600 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche erhalten bleiben sollen. „Ich sehe auch nicht, wo am Ende von Neuordnungen die Vielfalt, die man will, herauskommen soll“, bemerkte Franziska Serazio. Geling beurteilte die schriftliche Zusammenfassung der Ausgangslage zudem „als viel zu wischiwaschi“. Sütterlin stimmte zu: „Ich sehe den Bedarf nicht, alles ist zu wenig konkret und dafür dann auch zu teuer.“