Von Silke Hartenstein
Mitgliederversammlung: Ortsverband der Kanderner Grünen blickt zurück / Kritik: Zu viele Baugebiete
Von Silke Hartenstein
Derzeit laufen bezüglich des Tonwerke-Areals nichtöffentliche Verhandlungen zwischen Gemeinderat und Eigentümern. „Was wann mit dem Tonwerke-Areal passiert, ist nach wie vor offen“, sagte Kanderns Grünen-Gemeinderat Markus Stephan-Güldner, auch zur Idee einer Stadthalle auf dem Areal gebe es keine konkreten Vorstellungen.
Kandern. Bei der Hauptversammlung des Ortsverbands in Wollbachs Gasthaus „Vegan zur Blume“ bestand Mitglied Ulrich Luboschik darauf, dass die Grüne Fraktion im Gemeinderat grüne Positionen wie die Forderung nach einer zentralen Nahwärmeversorgung für das Areal in diese Verhandlungen einbringen soll. „Wir versuchen bei allen Themen, eine grüne Position hineinzubringen“, sagte Stephan-Güldner dazu. In der Gemeinderatsarbeit gehöre dazu auch die Kritik am Bestreben der Gemeinde nach immer neuen Baugebieten: „Das ist völlig überzogen.“
Wie Gemeinderat und Grünen-Vorstandssprecher Yannik Heckel ausführte, hätten sich die Grünen auch mit Erfolg dagegen gewehrt, dass nach der Erneuerung des Mobiliars in der Kandertalhalle die alten Stühle und Tische auf dem Müll landeten.
Wie Heckel ankündigte, soll bis zum 18. Dezember Kanderns erster Doppik-Haushalt konsolidiert werden. Gegenüber dem vorherigen kameralistischen biete das doppische Rechnungswesen mehr Transparenz über die tatsächliche Vermögenslage. Dazu, so Stephan-Güldner, gehöre auch die Erfassung der jährlichen Abschreibungen für öffentliche Gebäude. Somit sei damit zu rechnen, dass das Geld eher weniger werde.
Zum Kanderner Leitbildprozess – hierzu kamen unlängst die vier Arbeitsgruppen zusammen – fand Heckel, etliche grüne Positionen wie der Wunsch nach einer S-Bahn durch das Kandertal, dem Ausbau des Nahverkehrs oder Tempo 30 in Kanderns Ortskern würden dort auch von den Bürgern vertreten.
Bei der Bundestagswahl brachten es die Grünen in Kandern auf 17,4 Prozent. Vorstandsmitglied Thomas Rehm lobte den sehr aktiven Wahlkampf des grünen Wahlkreiskandidaten Gerhard Zickenheiner. Für Zickenheiner rührte der 20 Mitglieder starke Kanderner Ortsverband kräftig die Werbetrommel, um auf die von ihm veranstalteten Wandertouren in Wollbach, Kandern und Marzell hinzuweisen.
Dazu kam im August ein Infostand mit Zickenheiner auf Kanderns Marktplatz und ein Besuch in der Werksiedlung St. Christoph. Dort gab es Informationen über die Zukunft der Behindertenpflege und das Konzept der „inversen Inklusion“, sprich: Die Werksiedlung, in der zwei Neubauten und ein Café/ Restaurant vorgesehen sind, will ein Ort sein, den Menschen ohne Behinderung besuchen.
Über Kandern und den Wahlkampf hinaus beteiligte sich im April Ortsverbands-Mitglied Wolfram Mävers an der Auftaktveranstaltung von Pulse of Europe bei der Dreiländerbrücke in Weil am Rhein und sprach als einer der Redner dort vor 300 Menschen.