Deutlich wurde in der Sitzung, dass alle Anwohner – 13 Grundstückseigentümer sind betroffen – angesichts der teilweise hohen Beteiligungskosten gegen den Ausbau der Straße waren.
Was aber sind die Optionen? „Eine Einbahnstraße wollen wir nicht, sie wäre auch nur unwesentlich preiswerter“, sagte Renkert. Die Umwandlung in eine Privatstraße funktioniert ebenfalls nicht. Es gehe darum, dass auch die Ortsteile eine vernünftige moderne Infrastruktur erhalten.
„Da fahren doch nur wenige Autos“, meldete sich ein Bürger zu Wort, der gegen die Maßnahme war. Emotional wurde Astrid Senn – die Senns von der „Tanne“ sind von den Erschließungsbeiträgen am meisten betroffen. „Wir haben gerade gebaut – noch einmal 35 000 Euro bekomme ich von keiner Bank“, sagte sie.
Auch ältere Anwohner, die als Rentner keine Kredite mehr bekommen, machen sich große Sorgen. Da nutzte der Hinweis auf mögliche Stundungen für die Beiträge nicht viel.
Höferlin verwies darauf, dass er den Ausbau der Straße für vernünftig halte, da dort mehrere Baugrundstücke liegen. „Dass bei dem jetzigen Straßenzustand dann tonnenschwere Baumaschinen dort fahren, dem werde ich nicht zustimmen“, stellte er klar. Astrid Senn hielt diese Bemerkung für Erpressung. Und ein Anwohner monierte, dass man die Bürger nicht rechtzeitig in den Entscheidungsprozess einbezogen habe.
Als winzige Option, dass die Kommune die Maßnahme komplett zahlen muss, bleibt der Nachweis, dass es sich bei „Im Brünnle“ um eine „historische Straße“ handelt. Bisher wurde das mangels eindeutiger Belege ausgeschlossen – „obwohl die Straße in Plänen des 18. Jahrhunderts zumindest eingezeichnet ist“, wusste Höferlin zu berichten.