Kandern Zweiter Anlauf für das Jubiläum

Weiler Zeitung
FC-Vorsitzender Thomas Argast hat derzeit mit klammen Kassen zu kämpfen. Die Einnahmen brachen weg. Foto: ag

Vereine: Der FC Kandern kämpft weiter mit pandemiebedingten Ungewissheiten / Zuschüsse helfen

100 Jahre alt ist der FC Kandern im vergangenen Jahr geworden. Doch anstatt die Jubiläumsfeierlichkeiten zu organisieren, standen die Fußballer plötzlich vor ganz anderen Herausforderungen. Vorsitzender Thomas Argast gibt im Gespräch mit unserer Zeitung Auskunft darüber, welche Schwierigkeiten die Corona-Pandemie für den Verein mit sich gebracht hat und auch noch bringt.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Schon früh im Jahr stand das für Juli geplante Jubiläumsfest auf der Kippe. Immerhin konnte der FC Kandern die Zwangspause durch den ersten Lockdown dazu nutzen, sein Clubheim in der Au zu sanieren, das seit dem Sommer in neuem Glanz erstrahlt. Zuvor wurden bereits der Kabinentrakt und die Sanitäranlagen auf Vordermann gebracht. „Wir konnten das neue Clubheim noch gar nicht richtig nutzen“, bedauert Argast.

Der FC-Vorsitzende sagt aber auch: „Es gibt wichtigere Dinge als einen Fußballverein.“ Er hat Verständnis dafür, dass die Vereinsaktivitäten seit Mitte Oktober wieder ruhen müssen. „Was sollen wir machen?“, fragt er sich, „online Dehnübungen anbieten? Das können die Mitglieder auch selber.“

Der Vereinsvorstand hat sich stattdessen lieber administrativen Vorgängen gewidmet und die Zeit genutzt, um die Mitarbeiterverwaltung auf ein online-basiertes System umzustellen. Mit einem Weihnachtsanschreiben hat man die Mitglieder über die neuesten Entwicklungen informiert, unter anderen darüber, dass das ausgefallenen Jubiläumsfest, so wie geplant, in diesem Jahr am zweiten Juli-Wochenende nachgeholt werden soll.

Die finanzielle Situation sei in Ordnung, sagt Argast. Ohne die Zuschüsse allerdings, die der FC bei Land und Sportbund beantragt habe, wäre der Verein jetzt zahlungsunfähig, stellt er klar. Denn abgesehen von den Mitgliedsbeiträgen hatte der FC im vergangenen Jahr keinerlei Einnahmen. Besonders ins Gewicht fällt dabei das ausgefallene Budenfest im September, das den Fußballern sonst ein verlässliches Polster verschaffte.

Die Fixkosten sind für den Verein hoch

Demgegenüber stehen hohe Fixkosten. Heizung, Strom und Wasser müssen genauso bezahlt werden wie die Instandsetzung des Rasenplatzes, die im März beginnen soll. Argast beziffert die Kosten hierfür auf 8000 bis 10 000 Euro. Er weist auch darauf hin, dass in den vergangenen trockenen Jahren mehr bewässert werden musste, was die Kosten weiter in die Höhe trieb. Immerhin müsse der FC Kandern keine Spieler bezahlen und auch die Trainer würden derzeit auf ihre Aufwandsentschädigung verzichten, führt Argast weiter aus.

Es ist vor allem die Ungewissheit, die ihn derzeit umtreibt. Lohnt es sich überhaupt, den Rasenplatz fit für die Saison zu machen? Und werden die Jubiläumsfeierlichkeiten im Juli überhaupt stattfinden können? Angesichts noch immer klammer Kassen sind dies entscheidende Fragen für den Verein mit seinen 300 Mitgliedern.

„Wir haben einen schönen Platz und ein schönes neues Vereinsheim“, sagt Argast. Ein Kunstrasenplatz fehlt dem FC Kandern jedoch immer noch. Erste Gespräche mit Bürgermeisterin Simone Penner waren Argast zufolge vielversprechend. Dennoch wird das Warten wohl noch eine Weile weitergehen. Vor 2022, so der Vorsitzende, werde die Stadt in dieser Hinsicht keine Entscheidung treffen. Derweil bleibt den Fußballern nur das Ausweichen auf den ungeliebten Hartplatz.

Wenn sie denn überhaupt mal wieder spielen dürften. Wird die lange Trainingspause sich spielerisch bemerkbar machen? „Nein“, meint Argast: „Motivation und Mentalität werden die Defizite schnell ausgleichen.“

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