Kinderbetreuung in Rheinfelden 340 Kinder stehen auf der Warteliste

Rolf Rombach
Räumlich ist Platz für die Kleinkindbetreuung vorhanden, doch es fehlt in Rheinfelden, wie auch andernorts, an pädagogischen Fachkräften. Foto: Rolf Rombach

Kaum ein Thema frustriert nahezu alle Beteiligte so wie die Situation der Kindertageseinrichtungen. Die CDU-Fraktion hat deswegen bei der Stadtverwaltung einen Katalog mit zwölf Fragen eingereicht.

Die Beantwortung der Fragen der CDU-Fraktion übernahmen Susanne Maria Kraft, die Leiterin des Amts für Familie, Jugend und Senioren, und ihr Kollegin Simone Fuchs in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses. Doch zuvor hatte Elisabeth Petersen vom Gesamtelternbeirat der Kitas das Wort. „Die Kosten steigen, aber die Verlässlichkeit sinkt“, kritisierte sie. Beides seien Belastungen für Familien.

Entlastung der Kräfte

Sie brachte aber auch einen Vorschlag mit: „In Gaggenau gibt es eine Kindergartensekretärin, die administrative Aufgaben übernehmen kann.“ Das könne die pädagogischen Kräfte entlasten. Zudem sollte es möglich sein, Ganztagesplätze auf mehrere Kinder aufteilen zu können.

Platz für 105

Simone Fuchs, die Abteilungsleiterin für frühkindliche Bildung und Betreuung, präsentierte Ergebnisse. Diese waren kurzfristig eingeholt worden, da die Bedarfsplanung erst im Sommer erfolgt. Die Einrichtungen selbst hätten keine Warteliste. Derzeit sind bei der Stadt aktuell 340 Kinder registriert, die auf einen Betreuungsplatz warten.

Für das neue Kindergartenjahr könnten 105 Neuaufnahmen erfolgen, wodurch noch 235 Kinder auf der Liste verblieben.

Großer Personalmangel

Wegen der Personalsituation gebe es in drei Einrichtungen – St. Michael, St. Elisabeth und Kunterbunt – keine Neuaufnahmen. 52 Plätze könnten aktuell wegen fehlender Fachkräfte nicht besetzt werden, darunter die sechste Gruppe im Kindergarten Bienenkorb.

Aktuell sind in den städtischen, katholischen und evangelischen Einrichtungen 19,32 Stellenprozente unbesetzt.

Zum Maßnahmenkatalog der Verwaltung gehört neben Öffentlichkeitsarbeit inzwischen auch eine einrichtungsspezifische Ausschreibung, um die jeweiligen Besonderheiten hervorheben zu können. Auf Einkaufswägen und den beiden Stadtbussen sollen die „Kita-Helden“ beworben werden.

Erzieherinnen aus Spanien

Nach den guten Erfahrungen der evangelischen Einrichtungen möchte die Stadt ebenfalls spanische Fachkräfte rekrutieren. Auf Kreisebene soll mit einer Informationsveranstaltung für die verschiedenen Wege in den Beruf geworben werden. Unter anderem gibt es in Waldshut auch eine berufsbegleitende Abendschule, wobei sowohl in Waldshut als auch Lörrach wegen Personalmangels die Ausbildungen stocken. Insgesamt 64 Ausbildungsplätze sind in Rheinfelden vorhanden.

Monetäre Anreize

Neben monetären Anreizen wie Zuschüssen, Prämien und einer Förderung zum Wiedereinstieg will die Verwaltung das Angebot durch flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice für Vorbereitungen, Hilfe bei der Wohnungssuche und einem garantierten Kita-Platz attraktive Bedingungen schaffen.

Keine Überbelegung

Derzeit laufe die Prüfung für die Errichtung einer „Betriebskita“. Für dieses Jahr ist zudem eine anonyme Befragung geplant, um zu erfahren, wo der Schuh drückt. Zum Schutz der Mitarbeiter soll die vom Kommunalverband für Jugend und Soziales freigegebene Überbelegung von Gruppen nicht wahrgenommen werden, betonte Bürgermeisterin Kristin Schippmann. „Das ist keine Lösung. Die Überbelastung schadet dem Personal.“

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