Kindergartenbedarfsplanung in Maulburg Stetes Bemühen um mehr Personal

Maximilian Müller
Die Kita Wiesental Foto: Archiv

Die Kindergartenbedarfsplanung für Maulburg wird fortgeschrieben. Das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Zuvor hatte Hauptamtsleiterin Jessica Lang die genauen Zahlen vorgetragen und die aktuelle Situation geschildert.

In den kommenden Kitajahren wird Maulburg ein Defizit von bis zu zehn Plätzen zum Ende des jeweiligen Kitajahres aufweisen. Dies hat sich aufgrund der Stichtagsverlegung der Einschulung in Baden-Württemberg ergeben, teilte Lang mit.

Um die Betreuung nicht nur nach dem Schlüssel des Kommunalverbands für Jugend und Soziales (KVJS), sondern auch nach dem eigenen Maulburger Qualitätsschlüssel, der vor einigen Jahren beschlossen wurde, sicherzustellen, setzt die Gemeinde auf Personalgewinnung. Allein für Stellenausschreibungen hat die Gemeinde etwa 62 000 Euro ausgegeben.

Betriebskindergarten

Zudem wurde eine vorübergehende Vereinbarung mit E+H zurückgefahren, die Kindergartenplätze für Mitarbeiter vorsah. Zur Entlastung könnte auch ein Betriebskindergarten der beiden großen Unternehmen in der Gemeinde beitragen. Da gebe es aktuell Gespräche. Ein weiteres Mittel ist eine teilweise Überbelegung, wobei da die Möglichkeiten aufgrund der Aufsichtspflichten begrenzt sind. Zudem soll es mit dem Landkreis eine Vereinbarung für die Tagespflege von Kindern über drei Jahren geben, denen nicht rechtzeitig ein Betreuungsplatz angeboten werden kann. Lang berichtete, dass die Fachkraft aus Spanien momentan ihre Nachqualifizierung durchlaufe und im Sommer einen Festvertrag erhalten soll. Weitere Abwerbungen aus Spanien seien nicht vorgesehen, da sich dort der Arbeitsmarkt verändert habe.

Neue Stellen für Inklusion

Zudem hat die Gemeinde das Thema Inklusion in ihren Betreuungsverträgen verankert und will in den kommenden Jahren mit 1,8 Inklusionsfachkräften – verteilt auf die drei Einrichtungen – das Personal entlasten. Aktuell läuft die Personalauswahl.

Lang ging auch auf die Situation in den Einrichtungen ein. Im Kindergarten Steegmatt sind zwei Gruppen voll belegt, in der halben Gruppe sind sieben Kinder. Im Kindergarten wird der Maulburger Personalschlüssel ab September erfüllt sein.

In der Kita Wiesental ist im Bereich für Kinder unter drei Jahren ein Gruppe voll und eine weitere mit einem Kind überbelegt. Eine dritte Gruppe wurde stillgelegt, da eine Übernahme in den Bereich für Kinder über drei Jahren nicht gewährleistet werden konnte. Vier Kinder stehen auf der Warteliste. Der Personalschlüssel erfüllt die Anforderungen des KVJS, aber nicht die der Gemeinde. Im Bereich für Kinder über drei Jahren stehen aufgrund des Personalmangels – es fehlen 2,66 Stellen – zehn Kinder auf der Warteliste. Die Gruppen sind nicht voll belegt.

Im Waldkindergarten werden zwei Gruppen betreut, die eine ist mit 22 Kindern überbelegt, in der anderen sind 16 Kinder. Aktuell steht ein Kind auf der Warteliste. Der Maulburger Personalschlüssel wird erfüllt.

Unruhe im Personal

Die Unruhe und Wechsel im Personal in der Kita Wiesental erklärte Lang damit, dass dort ein Team innerhalb kurzer Zeit in den Ruhestand gegangen war und sich nun neue Strukturen bilden müssten.

Bürgermeister Jürgen Multner kritisierte, dass das pädagogische Personal aktuell Strukturverbesserungen bekomme wie keine andere Gruppe im öffentlichen Dienst, und dennoch sei es immer noch nicht genug. Das Jammern der Mitarbeiter, sie seien gesellschaftlich nicht akzeptiert, höre nicht auf, sagte Multner. Dabei sei das Jammern auf hohem Niveau. Es sei darüber hinaus auch schwierig, einen Dienstplan zu erstellen, wenn niemand mehr 100 Prozent arbeiten wolle. Und die Mitarbeiter wollten vor allem montags oder freitags frei haben. SPD-Gemeinderat Christian Leszkowski sagte, bei den Erzieherinnen falle einem nun der Fachkräftemangel auf die Füße.

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