Bürgerbefragung in Bürchau: Von 172 stimmberechtigten Einwohnern nehmen 116 an der Aktion teil
75 Bürchauer Bürger haben sich explizit gegen den Bau von Windkraftanlagen auf dem Höhenzug des Zeller Blauen ausgesprochen. Von insgesamt 172 stimmberechtigten Einwohnern des Ortsteils, die zu einer Meinungsäußerung aufgerufen waren, nahmen 116 an der Bürgerbefragung teil.
Kleines Wiesental-Bürchau (pele). Am Sonntag und am Montag fand in dem Ortsteil im Kleinen Wiesental, der mutmaßlich am meisten von den Windkraftplänen auf dem Zeller Blauen betroffen sein wird, eine vom Ortschaftsrat initiierte Meinungsumfrage zu der Thematik statt. Das Ergebnis lag erst am späten Montagabend vor. Fünf der 116 abgegebene Zettel Stimmzettel waren ungültig.
Von den 111 Meinungsbekundungen fielen 75 unter die Kategorie „Ich bin gegen die Pläne weitere Windkraftanlagen auf dem Höhenzug des Zeller Blauen zu errichten“. Das sind 64,7 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Für das Vorhaben, allerdings mit der Maßgabe, die Windräder um die Hälfte zu reduzieren und mit einem größeren Abstand zur Wohnbebauung zu platzieren, sprachen sich neun Bürger (7,8 Prozent) aus.
Die Planung, bis zu neun Windräder auf dem Blauen zu erstellen, unterstützen explizit 24 Bürger, die an der Befragung teilnahmen, was einem Anteil von 20,7 Prozent entspricht.
Und schließlich taten drei Einwohner kund, dass sie keine Meinung zu der Thematik haben (2,8 Prozent). Die Auswertung der Unterpunkte der Befragung lag gestern bei Redaktionsschluss noch nicht vor.
Bürchaus Ortsvorsteherin Katharina Matzken freute sich sehr, dass so eine große Anzahl der Einwohner an der Bürgerbefragung teilnahm. Das Ergebnis zeige ein deutliches Meinungsbild: Für die Mehrheit der Einwohner von Bürchau stehe der Schutz des Waldes, des Landschaftsbilds, der Natur und der Kulturgüter an höchster Stelle. Nur ein geringer Anteil der Windkraftgegner habe angegeben, grundsätzlich gegen Windkraft zu sein. „Das Ergebnis entspricht vollumfänglich meinen Einschätzungen“, so Matzken.
Das weitere Vorgehen in Sachen Windparkprojekt hänge nicht von dieser Bürgerbefragung ab, stellt die Ortsvorsteherin klar, da der Ortschaftsrat in Bürchau ja kein Entscheidungsgremium in dieser Angelegenheit sei. Jedoch werde man in der nächsten Ortschaftsratsitzung am 2. Dezember darüber sprechen, wie man weiter vorgehen könnte.
Allerdings sieht Matzken zwei Ansatzpunkte aus der Umfrage: Die Anzahl der Einwohner, die sich gegen die Pläne der EWS ausgesprochen haben, zeige, „dass hier, ähnlich wie in Böllen, Gesprächs- und Verhandlungsbedarf über die geschlossenen Verträge erforderlich ist“.
Der zweite Punkt sei, dem Anliegen des Ortschaftsrats im Gemeinderat Kleines Wiesental Nachdruck zu verleihen, was auch in erster Linie der Auslöser für die Bürgerbefragung gewesen sei. „Es wurden von Seiten des Gemeinderats Fakten gewünscht, wenn wir davon sprachen, dass die Mehrheit der Bürchauer Einwohner gegen die Pläne zur Errichtung von Windrädern auf dem Höhenzug des Zeller Blauens ist. Diesem Wunsch sind wir nun nachgekommen“, sagte die Ortsvorsteherin. Natürlich wisse man, dass das Verfahren weit fortgeschritten ist. „Es ist uns aber wichtig, alles nur Mögliche zu versuchen“, so Matzken. Insgesamt sei ihr Wunsch, dass das Ergebnis der Bürgerbefragung akzeptiert wird und sich die Situation wieder entspannt.
