Kleines Wiesental Anschaulich und beängstigend

Markgräfler Tagblatt
Das Thema Klimawandel steht im Mittelpunkt einer Ausstellung, die im Rathaus Tegernau zu sehen ist. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Klimawandel: Wanderausstellung im Tegernauer Rathaus eröffnet

Der Klimawandel passiert hier und jetzt, und das schon seit einer ganzen Weile. In einer Ausstellung im Tegernauer Rathaus werden auf zwölf Tafeln die vielfältigen Aspekte gezeigt, die den Klimawandel ausmachen.

Von Hans-Jürgen Hege

Kleines Wiesental-Tegernau . „Wenn man Corona mit einem Tsunami vergleicht, kommt man auf eine Wellenhöhe von fünf bis zehn Metern, beim Tsunami sind es dann ein paar hundert Meter. Nur kommt oder kam Corona schlagartig, der Tsunami baut sich nach und nach auf“, zitierte Bürgermeister Gerd Schönbett einen Fernseh-Wettermann und zielte damit auf die Gefahren, die vom globalen Klimawandel ausgehen.

„Der“, ergänzt Patricia Fromm, die Vorsitzende des Vereins „Erneuerbare Energien Kleines Wiesental“, „passiert hier und jetzt, und das schon eine ganze Weile.“ Für sie lag es deshalb auf der Hand, im Tegernauer Rathaus die zwölf Tafeln einer schon bekannten Wanderausstellung des „Naturparks Südschwarzwald“ aufzubauen, auf denen „die vielfältigen Aspekte“ beschrieben sind, die den Klimawandel ausmachen.

Anschaulich und beängstigend deutlich zeigen Bilder und erläuternde Texte die Auswirkungen klimatischer Veränderungen auf Land- und Forstwirtschaft, auf die Artenvielfalt in der Natur, die wie vieles andere unter extremen Temperaturschwankungen und Niederschlägen zu leiden hat.

Bei der Ausstellungseröffnung am Montag im Foyer des Rathauses wiesen Bürgermeister Gerd Schönbett und Patricia Fromm darauf hin, dass aus grauer Theorie längst praxisnahe Wahrheiten geworden seien. „Es gibt Landwirte, die haben bereits ihren Viehbestand reduzieren müssen, weil sie nicht mehr genügend Futter zur Verfügung haben“, sagte Fromm, die hofft, dass sich möglichst viele Bürger selbst ein Bild von der mit Riesenschritten nahenden Katastrophe machen und sich davon überzeugen lassen, wie ernst die Lage und wie groß der Handlungsbedarf ist, um wenigstens etwas Dampf aus dem Kessel zu lassen und dem Klimawandel etwas den Wind aus den derzeit prall gefüllten Segeln nehmen zu können.

Gerd Schönbett erinnerte daran, dass seine Gemeinde mehr und mehr gezwungen sei, sich mit den finanziellen Folgen der Veränderungen zu beschäftigen. Im Fokus hat der Bürgermeister dabei vor allem die Schäden in den Wäldern, welche die haushalte der Kommunen ungewohnt stark belasten. Und er denkt daran, dass die trockenen Zeiten in immer heißeren Sommern die Quellen zum Versiegen bringen, die den Menschen im Tal das Trinkwasser bescheren.

Zweifellos: Der Klimawandel ist zu einem der größten Probleme auf dem Globus geworden und stellt vermutlich die Folgen der Pandemie in den Schatten. Eine Jahrhundertaufgabe wird es sein, geeignete Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, seine Auswirkungen auf ein erträgliches Maß einzuschränken.

Und dazu soll die Ausstellung im Tegernauer Rathaus beitragen, die bis zum 28. Oktober zu den üblichen Rathaus-Öffnungszeiten, also Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr und Dienstag auch von 14 bis 18 Uhr zu sehen ist

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