Das Markgräfler Land war kriegerischen Einfällen aus dem Elsass schutzlos ausgeliefert. Durch die Brückenköpfe in Hüningen und Breisach fielen katholische Truppen immer wieder in die Markgrafschaft ein.
Bei Kriegszügen von Breisach über Neuenweg und den Pass auf dem Hau wurde in den Jahren 1672, 1673, 1677 und 1678 die Stadt Schönau mehrfach angegriffen und teilweise zerstört.
Daraufhin wurde die vom „Türkenlouis“ (Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden) errichtete Verteidigungslinie, die östlich von Schönau von Murg bis Heidelberg verlief, durch eine sogenannte „Vordere Linie“ von Neuenweg über Bürchau bis Elbenschwand und Zell ergänzt.
Damit wurde der Höhenrücken zum Zeller Blauen die Grenze zwischen der Markgrafschaft und dem Kaiserreich. Wegen der exponierten Lage als Grenzort und Einfallstor für Angriffe aus dem Westen wurde die Region zwischen Neuenweg und Bürchau ein „verkehrstechnischer, geopolitischer und konfessioneller Dreh- und Angelpunkt sowie militärisch-strategischer Brückenkopf“ (Werner Störk) und entsprechend gesichert.
Ein ganzes Ensemble von Schanz- und Verteidigungsanlagen entstand um Neuenweg und Bürchau, das in dieser Vollständigkeit einmalig ist.
Holderschanze in ihrem Bestand gefährdet
In einer umfassenden Dokumentation zeigte Werner Störk, dass die Planungsskizzen für den Windpark Zeller Blauen die Holderschanze in Neuenweg sowie durch erwartbare Zuwegungen zwei weitere Schanzanlagen in ihrem Bestand gefährdet sind. Entsprechende Schreiben hat der Lokal-Historiker sowohl an die Denkmalschutzämter in Stuttgart, beim Regierungspräsidium in Freiburg, an das Landratsamt in Lörrach sowie an die EWS geschickt. Aus Sorge um den Bestand „dieses regionalen Lebensraums als unseres lokalen Kulturraums“ plädiert Werner Störk dafür, seine Bedenken und Hinweise ernst zu nehmen, und sie bei der Planung des Windparks zu berücksichtigen.