Kleines Wiesental Bienen und die Meditation

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Gastgeber Werner Mauderer mit einer Bienenwabe. Foto: Gudrun Gehr

Tag der Deutschen Imkerei: Viele Infos in Mittelheubronn.

Kleines Wiesental-Neuenweg - Zum Tag der Deutschen Imkerei boten die Hobbyimker Werner und Jutta Mauderer auf ihrem Anwesen in Mittelheubronn Infos und Vorführungen des Imkerhandwerks an.

In seiner Begrüßung bedankte sich der Vorsitzende des Imkervereins Kleines Wiesental, Willi Friedlin, bei den Belchebuure und der Neuenweger Feuerwehr für die Unterstützung mit Kühlschränken, Pavillons und Sonnenschirmen. Mit Steaks und Grillwürsten sowie Kaffee und Kuchen war für das leibliche Wohl gesorgt.

Die Mitglieder des Imkervereins hatten einige Aktivitäten und Vorführungen mit Informationen rund um die Biene vorbereitet. In einem Schaukasten zeigten die beiden Imker Werner Mauderer und Christian Brendlin aus Wies-Demberg ein Bienenvolk mit seiner Königin. Erstaunliches Wissen wurde hier vermittelt: Bei einer mit einem roten Punkt gekennzeichneten Biene handelte es sich um die ein Jahr alte Bienenkönigin. Bienenköniginnen können bis zu fünf Jahre alt werden. Christian Brendlin, der etwa 30 Bienenvölker besitzt, betreibt außerdem eine eigene Königinnenzucht. Interessant waren auch die Informationen über die zwischenzeitlich geringer werdende Aggression der regionalen Bienen, eine Folge der verbesserten Vermeidung von Inzuchtlinien.

Hochinteressantes hatte Christian Brendlin mitzuteilen: Die männlichen Honigbienen, Drohnen genannt, seien in den Sommermonaten lediglich für die Begattung der Bienenkönigin zuständig und würden von den Arbeitsbienen über den Sommer hindurch ernährt. Im Herbst hingegen spielen sich vor dem Bienenstock dramatische, herzerweichende Szenen ab: Innerhalb der sogenannten „Drohnenschlacht“ erübrigt sich die Leistung der männlichen Honigbienen und sie werden von den Arbeitsbienen „hinausgeworfen“. Die geschwächten Drohnen versuchen dennoch verzweifelt, zurück in den Stock zu gelangen, was ihnen verwehrt wird und verenden schlussendlich. Auch streifte Christian Brendlin die oft noch unerforschte medizinische Heilmöglichkeit des Honigs, der seit Jahrtausenden beispielsweise bei der Wundversorgung verwendet wurde.

Werner Mauderer ist mit dem Besitz von 50 Bienenvölkern der größte Honigerzeuger im Verein. Er betätigt sich auch als „Wander-Imker“. Christian Brendlin sagte: „Die Bienenhaltung hat etwas Meditatives.“ Für Anfänger, die mit der Imkerei starten wollen, stellt der Imkerverein Kleines Wiesental erfahrene Paten zur Verfügung.

Weiter ging es mit Infos über die verschiedenen Wabenmaße. Gastgeber Mauderer „öffnete“ unter Zuhilfenahme des Rauches von einem „Smoker“ einen seiner Bienenkästen, die eine Durchschnittstemperatur von 34,2 bis 34,6 Grad haben. Durch den Rauch werden die Bienen beruhigt und ziehen sich von den Waben zurück.

Weiter ging es mit der Honiggewinnung: Die Waben wurden „entdeckelt“, die oberste Wachsschicht wurde vorsichtig entfernt und die Waben wurden in der handbetriebenen Schleuder zentrifugiert. Die vier Honigwaben von Mauderer ergaben knapp zwei Kilogramm frischen Neuenweger Honig, von dem die Zuschauer probieren durften.

Die Kleinwiesentäler Imker freuen sich über das steigende Umweltbewusstsein und am stärker werdenden Interesse am Schutz der Insektenvielfalt. Samentüten mit entsprechender insektenfreundlicher Bepflanzung gab es auf Wunsch.

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