Bereits zum zweiten Mal in kurzem Abstand hörte man die zweite Orgelsonate von Felix Mendelssohn auf diesem Instrument. Heuer zeigte die Orgel ihre wirklichen Meriten, und Bogon konnte absolut überzeugend diese wertvolle Orgelsonate interpretieren, die musikalisch ins viktorianische England weist.
Dass Bogon die Substanz der historischen Orgel zu nutzen weiß, kam allein schon in der Begleitung des Gemeindegesangs bei verschiedenen Kirchenliedern, einem Festpräludium zum Advent in strahlendem C-Dur, dem Choralvorspiel „Es kommt ein Schiff geladen“ von Max Reger, dem kurzen, aber einfühlsamen „Pax vobiscum“ von Henry Elliot Button und der schwebenden „Melodie des Offertoire in h“ von Théodore Dubois zur Wirkung.
Pfarrer Christian Rave zeigte sich über Bogons Spiel ebenso erfreut wie über die Tatsache, dass die Pfeifen wieder so blinken wie zuletzt 1917, bevor sie im Ersten Weltkrieg beschlagnahmt und eingeschmolzen wurden. 100 Jahre hätte es nur Ersatz gegeben. Die „ganz sanften Flötentöne“ (also die Pfeifen) lagen 50 Jahre auf dem Speicher, haben überlebt und klingen wieder, so der Pfarrer.