Kleines Wiesental Bunter Melodiereigen zum Jubiläum

Gudrun Gehr
Beim Liederabend des Gesangverein Wies (Bild) traten zahleiche Chöre auf. Foto: Gudrun Gehr

Konzert: Gesangverein Harmonie „Wies“ feiert 140-jähriges Bestehen mit Liederabend.

Kleines Wiesental-Wies - Mit einem Liederabend feierte das Geburtstagskind, der Gesangverein Harmonie Wies am Samstag seinen 140-jähriges Bestehen. Das Geburtsjahr 1879 teilt sich der Wieser Gesangverein mit manch prominenten „Gleichaltrigen“ wie dem Physiker Albert Einstein oder dem Maler Paul Klee.

Zum Gratulieren kamen auch Sangesfreunde des Gesangvereins Bürchau und des Männergesangvereines Ried mit Verstärkung des Männerchores Zell. Alle drei Chöre präsentierten zum Geburtstagsfest ein breitgefächertes und unterhaltsames Repertoire querbeet durch den Chorgesang.

Die Begrüßung übernahm Vorsitzender Helmut Grether, der auf weitere Aktivitäten zum Geburtstag des Wieser Chores verwies. Die Jubiläumsfeiern werden am 22. und 23. Juni mit dem Sommerfest fortgesetzt. Nach der Sanierung der Halle in Tegernau kann das zunächst abgesagte Konzert mit dem Wieser Projektchor und den Mainzer Hofsängern wegen der Winterbaupause vielleicht doch am 16. November stattfinden.

Der erste Auftritt des Abends gebührte selbstverständlich dem Jubilar „Harmonie“ Wies. Temperamentvoll eröffnete der Wieser Chor unter Leitung von Dirigentin Claudia Götting mit der jugoslawischen Weise „Milka Moja“ den musikalischen Reigen, gefolgt vom populären „One way wind“ bis hin zum schwungvollen „Griechischer Wein“.

Mit dem gefühlvollen Schweizer Abendlied „Lueget vo Berg und Tal“ wurde die Vorliebe der Gäste im vollen Dorfgemeinschaftshaus getroffen.

Fröhliche Frühlingsgrüße

Bürchaus Ortsvorsteher Manfred Leonhardt gratulierte zum Geburtstag. Die Bürchauer freuen sich auf ihr Jubiläum im kommenden Jahr, Leonhardt sprach gleich die Gegeneinladung zum Bürchauer Fest aus. Der Gesangverein Bürchau setzte den bunten musikalischen Strauß unter Leitung von Dirigentin Rosa Homburger fort und präsentierte sich mit fröhlichen Frühlingsgrüßen.

Der Rieder Männergesangsverein wurde verstärkt durch den Männerchor Zell. Ihre Präsentation wurde gekonnt von Brigitte Behringer am Piano begleitet. Beide Chöre werden vom Dirigenten Hans Peter Weber geleitet. Die Eröffnung mit Vico Torrianis Lied „Sonntagmorgen in den Bergen“ fand großen Anklang beim Publikum. Die Feststellung „Rot sind die Rosen“ wurde unter lebhaftem Schunkeln des Publikums getroffen. Das Lied von der „Biene Maya“ wurde mit Bildern der berühmten Biene humorvoll illustriert.

Nach der Pause präsentierten sich die Chöre mit weiteren beliebten Chorstücken. Nicht ohne mehrfache Zugaben durften die drei Chöre die Bühne verlassen.

„Harmonie“-Geschichte

Kenntnisreich führte Vorsitzender Helmut Grether durch die Geschichte des Wieser Gesangvereins. Von den Gründungsmitgliedern aus dem Jahr 1879 sind nur noch zwei Nachnamen, bekannt: Brunner und Osswald. Die Vereinsunterlagen wurden bei einem Brand im Jahr 1893 vernichtet. 1901 stand der Verein infolge Mitgliedermangels vor der Auflösung, kämpfte sich jedoch weiter durch. 1920 war der Probebesuch so schlecht, dass bei unentschuldigtem Fernbleiben eine Strafe von stattlichen fünf Mark fällig wurde. 1924 erfolgte eine Fahnenweihe mit Böllerschießen frühmorgens um fünf Uhr. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die Neugründung 1947.

Jungtalente begeistern

Ein mangelnder Konzertbesuch wurde von Ex-Bürgermeister Otto Kilchling im Jahre 1964 treffend kommentiert mit den Worten „Wir singen zur eigenen Freude, wer es nicht hören will, soll daheim bleiben“. 2012 erfolgte die Fusion mit den Sängerinnen vom evangelischen Singkreis in Wies.

Das junge Kleinwiesentäler Gesangstalent Katharina Schlossar (Gitarre, Gesang) präsentierte mit den beiden Angehörigen des Wieser Chores, Tobias Giesin (Cachon, Gesang) und Jonas Schwald (Gesang) deutschsprachige Stücke von Johannes Oerding. „Heimat“ und „Ich will noch nicht nach Hause“ sprachen dem Publikum aus der Seele. Auch das Stück von Juliane Werding „Am Tag als Conny Kramer starb“ fand viel Beifall und das Publikum bedankte sich mit stürmischen Bravo-Rufen.

Heimatdichter Hans Ruf aus Demberg leistete einen weiteren Beitrag zum Programm mit einem Geburtstagsgedicht, das von ihm vorgetragen wurde. Günter Giesin und Sabine Reiß-Sculatti rundeten das Programm mit einem witzigen und temperamentvollen Sketch unter Lachsalven des Publikums ab. Mit der Verlosung der Präsente der Tombola endete das Programm.

Ehrungen

Für 50 Jahre aktiven Chorgesang wurden Heidi Schwald und Heinz Oßwald geehrt, Heinz Oßwald, der vor kurzem seinen 80. Geburtstag feierte, war ebenfalls 34 Jahre Dirigent des Chores und erhielt eine Urkunde als Ehrendirigent. Claudia Götting erhielt als Anerkennung für zehn Jahre Dirigat beim Wieser Gesangverein eine Torte.

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