Kleines Wiesental „Burglind“ erfordert vollen Einsatz

Markgräfler Tagblatt

Feuerwehrabteilung Raich I: Ersatzziegel für alle geschädigten Hausbesitzer zur Verfügung gestellt

Erhebliche Schäden beim Sturm Burglind erforderten den vollen Einsatz der Raicher Wehr. Mehrere Dächer in Ried und Hohenegg waren abgedeckt worden. Die Feuerwehrleute leisteten ganze Arbeit und deckten die Dächer – teilweise noch während des Unwetters - wieder ein. Der neue Kommandant, Imke Rijkens, bedankte sich bei seinen Kameraden für die gute Leistung seiner Wehr in diesem Ernstfall.

Von Sonja Eiche

Kleines Wiesental-Raich. Auch Schriftführer Reinhard Roser beschrieb den Einsatz und erwähnte, dass alle Hausbesitzer Ersatzziegel für die Sofortmaßname zur Verfügung stellen konnten. Wie man auch aus der Bevölkerung hörte, war man sehr froh über diesen schnellen und zuverlässigen Feuerwehr-Einsatz, der wieder einmal zeigte, wie wichtig die Abteilungswehren vor Ort sind. In diesem Sinne dankten auch Ortsvorsteherin Sigrid Fricker und der stellvertretende Bürgermeister, Jürgen Lacher, den Raicher Feuerwehrleuten.

Rückblick: Neben diesem Ernstfall gab es weitere Aktivitäten im Jahr 2017, wobei das traditionelle Oldtimertreffen wieder zahlreiche Aussteller und Besucher aus Nah und Fern anzog. Beim Ausflug nach Heidelberg, so Roser augenzwinkernd, haben sich einige Feuerwehrleute als durchaus interessiert gezeigt an „Wirtschaftskunde“.

Die meisten Aktivitäten bestritt wiederum die Jugendwehr. So berichtete Roser, der bis dato auch Jugendgruppenleiter war, von einem „halsbrecherischen“ Ausflug in den Kletterwald Lörrach, bei dem jedoch alle Jugendlichen Schwindelfreiheit bewiesen. Es gab einen Spielelauf in Raitbach, ein Kickerturnier in Steinen - mit Gewinn des ersten Platzes, einen Ausflug ins Badeparadies in Titisee sowie das Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehren im Juli in Raich. Dieses war eine Herzensangelegenheit von Karl Bächtle, der Unterstützung bei der Organisation von Roser erhielt. Über 300 Kinder und Jugendliche genossen die tolle Atmosphäre bei der Lindenhalle fünf Tage lang mit viel Spiel und Spaß.

Der Mai-Hock wurde ebenfalls ausgerichtet von der Jugendwehr – und spülte einen ansehnlichen Gewinn in die Feuerwehrkasse, wie Rechner Holger Andris in seinem insgesamt positiven Bericht darlegte. Nico Schwald und Rolf Schmidt bestätigten die einwandfreie Kassenführung. Karl Bächtle nahm die Entlastung des Vorstands vor, die einstimmig erteilt wurde.

Ausblick: Imke Rijkens plant einige Großübungen, um das Zusammenspiel der Kleinwiesentäler Abteilungswehren zu trainieren. So stehen Proben mit Wies, Sallneck und Elbenschwand bereits fest, weitere sind in Planung. Auch die bewährten Theorie-Abende sollen beibehalten werden. Beim Brauchtumsfest am 16. September wird die Feuerwehr wieder mit den Raicher Vereinen und dem Ortschaftsrat zusammenarbeiten. Manfred Georg vom Männergesangverein Ried und Harald Georg vom Brauchtumsverein drückten ihre Freude über die stets gute Kooperation zwischen den Vorständen aus und luden zum Orga-Treffen am 16. April um 19.30 Uhr im Gasthaus „Adler“ ein. Infos: www.brauchtumsfest-raich.de.

Kleines Wiesental-Raich (es). Johanna Schmidt ist nach 20 Jahren die erste Frau in der Raicher Feuerwehr. Eine junge Frau mit vielen Interessen: Sie malt, singt, fährt Motorrad und macht eine therapeutische Ausbildung. Ihre ganz große Liebe gehört den Pferden.

So ist es ihr Traum, einmal therapeutisches Reiten anzubieten und Kindern damit helfen zu können. Johanna Schmidt ist seit Jahren in der Raicher Jugendfeuerwehr – und es hat ihr immer Spaß gemacht. Was ist ihre Motivation, nun zu den Aktiven zu wechseln?

Die Antwort auf diese Frage kommt prompt: Es sei wichtig, dass die Menschen im Brandfall Unterstützung durch die ortsansässige Feuerwehr haben. Und Johanna Schmidt denkt weiter: Nicht alle Häuser in Raich seien über einen Löschteich oder Hydranten ausreichend mit Wasser versorgt – das habe sie bei Proben schon selbst erlebt. Hier will sie mithelfen, die Wasserversorgung für alle Weiler sicherzustellen. Sie kann mitreden, schließlich wohnt die Feuerwehrfrau selbst abgelegen in Oberhäuser. Dass Johanna Schmidt sich bei 20 Kollegen wird durchsetzen können, davon darf man ausgehen. Schließlich hat sie bereits in einer männerdominierten Firma in Maulburg gearbeitet – und sich nicht unterkriegen lassen.

Johanna Schmidt ist – seit über 20 Jahren - die erste Frau in der aktiven Raicher Wehr. Bei der Hauptversammlung im Gasthaus „Adler“ in Ried wurde sie von Kommandant Imke Rijkens herzlich aufgenommen.

Auch Benjamin Kuttler wechselte von der Jugendwehr zu den Aktiven, die sich insgesamt jung und dynamisch präsentieren. Die Feuerwehr Raich zählt derzeit 21 Aktive, sowie sechs Jugendliche in der Jugendwehr. Der Probenbesuch liege zwar „nur“ bei 62 Prozent, so der Kommandant, bedingt durch Schicht und auswärtige Tätigkeiten. „Schöngerechnet“ jedoch, so Rijkens - unter Berücksichtigung der Verhinderungen durch Berufstätigkeit – könne man durchaus von einer Teilnahme von über 70 Prozent ausgehen. Der stellvertretende Gesamtkommandant, Karl Bächtle, attestierte den Feuerwehrleuten, dass der Probenbesuch der Raicher, verglichen mit anderen Wehren, überdurchschnittlich sei. Neben den Proben und Theorie-Abenden werden den jungen Feuerwehrleuten auch Lehrgänge angeboten. So haben Sebastian Schmidt und Michael Georg den Maschinisten-Lehrgang absolviert, für die Grundausbildung sind drei Kameraden angemeldet, und es gibt Interessenten für die Lehrgänge zum Maschinisten, für Sprechfunk und Atemschutz sowie für Leistungsabzeichen und Gruppenführer.

Kleines Wiesental-Raich (es). Für jeweils fünf Jahre wurden gewählt: Jugendgruppenleiter Nico Schwald (für Reinhard Roser) stellvertretender Jugendgruppenleiter Guido Kasimir (im Amt bestätigt), Rechner Holger Andris (im Amt bestätigt), Gerätewart Michael Georg, Kassenprüfer Andreas Schlageter.

Ausschussmitglieder für die Teilorte des Dorfes Raich: Hohenegg - Rudi Kuttler, Oberhäuser - Sebastian Schmidt, Raich - Rolf Schmidt, Ried – Andreas Schlageter.

Der stellvertretende Abteilungskommandant, Günter Andris, stellte sein Amt nach 20 Jahren Tätigkeit zur Verfügung. Doch weder bei der öffentlichen Diskussion an der Hauptversammlung noch bei der sogenannten „wilden Wahl“ konnte ein Nachfolger gefunden werden.

Günter Andris führt das Amt nun für ein Jahr kommissarisch weiter – in der Hoffnung, dass sich 2019 jemand zur Verfügung stellt.

Ehrungen: Helmut Dörflinger wurde geehrt für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst – unter anderem als Jugendwart und Schriftführer.

Reinhard Roser wurde für 17 Jahre Tätigkeit als Jugendgruppenleiter gedankt – er ist maßgeblich daran beteiligt, dass viele junge Leute in die aktive Wehr übernommen wurden.

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