Pfarrer Ingmar Maybach stellte sich als Vertreter der „CSU“, der „Christlich Satirischen Unterhaltung“, vor und forderte in einem Lied die „permanente Reformation“. Zum 500-Jahr-Jubiläum ließ er wissen, dass die Reformation kein Ereignis war, sondern ein Prozess ist, der immer noch andauert. In dem Lied heißt es: „Wenn sich etwas ändern soll, dann bist du selber gefragt. Schlag die Thesen an deine eigene Tür.“ Und er forderte, die evangelische Botschaft zeitgemäßer zu gestalten. Luthers Bekenntnis zum „Papsttum aller Gläubigen“ sei von den Katholiken übernommen worden. Was mit der Schlagzeile „Wir sind Papst“ begonnen wurde, habe Springer vollendet.
In seinem weiteren Programm ging Ingmar Maybach auf den Alltag eines Pfarrers ein. Er handelte von der Not eines Pfarrers in der Samstagnacht, die Predigt für den kommenden Sonntag fertig zu bekommen, im Predigtlied für Ernst Lange über das „homiletische Dreieck“. In einer Reflektion über die Ergebnisse der Reformation verwies der Kabarettist auf die Tatsache, dass Luther die Sakramente von sieben auf zwei reduziert habe. „Wir haben nur noch zwei Sakramente“, so Maybach, „nämlich Taufe und Abendmahl. Die Ehe als bürgerliche Institution gilt für Luther nicht als Sakrament.“ Die Hochzeitsvorbereitung, namentlich in den Händen der Braut, habe da schon ihre Eigenheiten, die Pfarrer Maybach zum Stoßseufzer veranlassten „Lieber zwei Beerdigungen als eine Hochzeit“. Aus eigener Erfahrung berichtete er im Song „Solo für eine Braut“ – geschmückt mit Bunny-Ohren – von einer Braut, deren Hochzeit spektakulär sein soll und die zwei Tage vor der Hochzeit mitteilt, in einer Nachbargemeinde zu heiraten, weil der Mittelgang der Kirche zu eng für ihren Reifrock ist.