Kleines Wiesental Den richtigen Kurs eingeschlagen

Markgräfler Tagblatt
Das Rathaus Tegernau verbraucht das meiste Wasser von allen kommunalen Gebäuden im Kleinen Wiesental. Das ergab der Energiebericht, der zum ersten Mal vorgelegt wurde. Foto: Gerald Nill Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Energieagentur Südwest sieht Gemeinde Kleines Wiesental auf gutem Weg

Den richtigen Kurs beim Energiesparen eingeschlagen hat das Kleine Wiesental. Das bescheinigt die Energieagentur Südwest dem Gemeinderat. Aber es gibt noch Luft nach oben und einige Ausreißer, die die Gesamtbilanz trüben.

Kleines Wiesental (gn). Es ist seit längerem der Anspruch von Bürgermeister Gerd Schönbett, wie er die Gemeinde effizient auf den Energiespar-Kurs bringen kann. Wo bringen Investitionen den besten Umwelt-Profit? Erste Anhaltspunkte gaben die Fakten der Energieagentur, die einige Überraschungen zutage förderten, so die Referentin Friederike Van der Adel. Sie meinte: „Es ist eigentlich erschreckend, wieviel im letzten Jahr weniger verbraucht worden ist, obwohl viele öffentliche Gebäude wegen Corona leer standen.“

Die gute Nachricht zuerst: sowohl beim Strom - minus 1,1 Prozent – als auch beim Wasser – minus 14,9 Prozent – und bei der Wärme – minus 8,5 Prozent – blieben die Verbräuche in den kommunalen Gebäuden des Kleinen Wiesentals 2020 unter dem Vorjahr. Aber es war auch ein Corona-Jahr und deshalb nicht ganz repräsentativ.

Bei den absoluten Verbrauchszahlen gibt es deutliche „Spitzenreiter“. So verbraucht das Dorfgemeinschaftshaus Wies mit rund 30000 Kilowattstunden doppelt soviel Strom wie die Schule samt Mehrzweckhalle in Tegernau. Beim Wasserverbrauch teilen sich das Dorfgemeinschaftshaus Wies und das Rathaus Tegernau den Spitzenplatz mit je rund 270000 Litern vor der Schule inklusive Mehrzweckhalle, die halb soviel Wasser verbrauchte. Dafür ist die Schule beim Wärmeverbrauch unangefochten vorne. Mit 208000 Kilowattstunden Wärme brauchte sie dreimal so viel wie das Dorfgemeinschaftshaus Wies auf Platz 2.

Fragen werfen die Vergleichszahlen einzelner kommunaler Häuser auf. Warum hat das Dorfgemeinschaftshaus Sallneck im Corona-Jahr 2020 immerhin 33 Prozent mehr Wärme verbraucht als im Vorjahr? Warum verbrauchte das Dorfgemeinschaftshaus Wies im letzten Jahr 36 Prozent mehr Strom und 62 Prozent mehr Wärme als im Jahr zuvor? Antwort: Es wurde zeitweilig mit Strom geheizt. Und warum stieg der Stromverbrauch bei der Feuerwehr Tegernau um 36 Prozent? Das sind die Fragen, mit denen die Energieexperten aus Lörrach den Finger in die Wunde legen.

Die Gemeinde Kleines Wiesental will mit ihren Anstrengungen beim Energiesparen nicht nachlassen. Folgende kommunalen Gebäude sollen nämlich noch an neue Heizungssysteme mit nachwachsenden Rohstoffen angeschlossen werden: Feuerwehrhaus Wieslet, Kindergarten Wieslet und Halle, Schule Wieslet, Feuerwehrmann Ried, Altes Rathaus Ried, Dorfgemeinschaftshaus Sallneck und Schulhaus mit Altem Rathaus Langensee.

Der Einsatz von Hackschnitzel ist der richtige Weg, sparte im letzten Jahr 25 Prozent des CO2-Ausstoßes und ist eine Energie, die quasi vor der Tür liegt.

Die Gemeinde Kleines Wiesental möchte beim Klimaschutz weiter am Ball bleiben und die Fördermöglichkeiten des Landes nutzen. Bürgermeister Gerd Schönbett grübelt noch, ob er besser bei der zu 100 Prozent geförderten Stelle eines eher theoretischen „Klimamanagers“ zugreifen soll oder lieber beim Programm „klimaneutrale Kommune“, das eine eher praktisch ausgelegte Stelle zu 65 Prozent fördert.

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