Eiche berichtet, dass diesmal nicht das Radeln, sondern vor allem das Wetter eine Herausforderung war. An den meisten Tagen war der Regen ein Begleiter Eiches – „wir sind richtig nass geworden“. Und so musste sich das Paar auch mal im Wald „durch Schlamm kämpfen“. Teilweise war gar der Radweg an der Donau entlang aufgrund von Hochwasser gesperrt – und ein Umweg über Land musste genommen werden. Eiche betont in diesem Zusammenhang aber, dass die Radwege in Deutschland heutzutage gut ausgebaut und ausgeschildert sind. Dies sei in den 1980er-Jahren, als sie bereits viel mit dem Rad unterwegs war, noch anders gewesen: damals gab es kaum Radwege und freilich auch keine Navigationsapps für das Smartphone. „Das war viel schwieriger – heute wird es einem leicht gemacht.“ Mittlerweile könne man sich auf die Radwege, die Beschilderung, aber auch auf die Unterkünfte verlassen. So seien die Übernachtungen in Hotels oder in privaten Brauereigasthöfen problemlos gewesen.
Weg verkürzt
Ursprünglich wollte das Paar bis Passau und von dort weiter Richtung Bayerischer Wald – aufgrund des Regens habe man den Donau-Radweg aber „ein bisschen verkürzt“ und fuhr ab Regensburg bis an die tschechische Grenze. Mitunter wich das Paar für einzelne Etappen auch auf die Regionalbahn aus, sodass schlussendlich „nur“ etwa 500 Kilometer Rad-Wegstrecke zusammen gekommen sind. Bei ihrer Süd-Nord-Tour im vergangenen Jahr hat Eiche rund das Dreifache zurückgelegt.
Eines hätten beide Touren jedoch gemeinsam gehabt: „Entdeckung und Abenteuer“. „Das nicht wissen, was kommt, ist Freiheit“, schildert Eiche. Sie legt Wert darauf, dass sie viel von der Natur sieht. „Ich bin ziemlich erschrocken, wie verbaut Deutschland ist“, sagt sie im Rückblick auf ihre Tour an die Nordsee. Man müsse „Ecken suchen, wo man noch reine Natur erlebt“. Aus diesem Grund nahm sie damals etwa in der Mitte des Wegs Umwege über das Sauerland, das Bergische Land und das Rothaargebirge in Kauf. Bei ihrer West-Ost-Tour war nun eher am Anfang der Reise, wo die Donau noch relativ schmal ist, die reine Natur zu erleben. Für den Großteil des Rückwegs wählte Eiche bei beiden Touren die Bahn. Gerade in diesem Jahr sei dies aber eine weitere Herausforderung gewesen: Neben dem mühsamen Umsteigen mit den bepackten Fahrrädern führten Probleme mit den Zügen dazu, dass die Fahrt von Regensburg zurück ins Kleine Wiesental 16 Stunden dauerte.