Vor Infraschall ins Wohnmobil geflüchtet
Ein Mann in Gersbach schlafe wegen der IR-Strahlung in seinem Wohnmobil statt in seinem Haus, was Sladek merkwürdig findet, denn das Gebäude habe abschirmende Wirkung und dickere Wände als das Wohnmobil. „Ich vermute, dass der Infraschall in diesem Gebäude auf etwas trifft, was in Resonanz gerät“, so Sladek. Er verwies darauf, dass es von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) keine Studien gebe, die feststellen, dass Infraschall zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führe.
Unmut gibt es auch über unterschiedliche Abstandsregelungen vom Windrad zur Wohnbebauung. In Bayern müssen Windkraftanlagen „einen Mindestabstand vom zehnfachen ihrer Höhe zu Wohngebäuden in Gebieten mit Bebauungsplänen“ einhalten (10H-Regelung). In Baden-Württemberg beträgt der gesetzlich vorgeschriebene Abstand 700 Meter, und der erlaubte Schalldruckpegel 55 Dezibel, wobei die WHO 45 Dezibel für angemessen hält. Die 700 Meter-Abstands-Regel hält Sladek für sinnvoll, ein größerer Abstand könnte dazu führen, dass weniger Windräder aufgestellt würden.
Um mögliche gesundheitlichen Beeinträchtigungen auszuschließen, begrüßt Sladek objektive Untersuchungen unter Einbeziehung aller Akteure vor Errichtung einer Windkraftanlage. „Das müssen wir aber schnell tun.“ Einige Bürger merkten an, dass durch die Windkraft irreparable Eingriffe in die Landschaft vorgenommen würden. Dieter Berger sagte: „Jeder Eingriff in die Natur ist auch ein Einschnitt in den Grundwasserhaushalt.“ Er regte an, die Bürger im Kleinen und Oberen Wiesental über die Windkraft abstimmen zu lassen. Ein Bürger erinnerte daran, dass Windräder Feuer fangen können. Sladek sagte, dies sei möglich, die Feuerwehr müsse in einem solchen Fall verhindern, dass das Feuer auf angrenzende Wälder überspringt. Außerdem verwies er auf ein Gondellöschkonzept. Ein anderer Mann fragte nach einer TÜV-Prüfung. „Die Windkraftanlagen werden getestet, und es kommt dann zu einer Typenzulassung“, versicherte ihm Sladek.
Handymast bringt mehr Geld als Milchkühe
Das letzte Wort hatte Bürgermeister Gerd Schönbett. Er lobte die harmonische Atmosphäre der Veranstaltung. Wenn man sich persönlich sehe, sei die Auseinandersetzung nicht so heftig wie im Internet, wo man sich hinter anonymen Namen verbergen könne. Die Verantwortung für die nächste Generation mache es notwendig, Windkraftanlagen im Kleinen Wiesental zu tolerieren. Außerdem seien neue Technologien nicht immer nur negativ zu sehen. „Ein Bauer sagte mir einmal, ein Handymast auf seinem Grundstück bringe ihn soviel ein wie 500 Milchkühe.