Kleines Wiesental Erwartungen an PV-Anlage übertroffen

Gerald Nill
Zuletzt wurde im Kleinen Wiesental auch das Dach der Grundschule mit Photovoltaik ausgestattet. Foto: Gerald Nill

Selbst in diesem nicht gerade sonnenverwöhnten Jahr waren die neuen Photovoltaikanlagen im Kleinen Wiesental ein Erfolg für die Umwelt und den Haushalt der Gemeinde, teilte der Energiemanager Michael Degen in der Gemeinderatssitzung mit.

Energiemanager Michael Degen stellte den Gemeinderäten seinen Energiebericht vor. Neu wurden Photovoltaik (PV)-Module auf der Grundschule Tegernau und auf dem Wasserhochbehälter Bürchau installiert. Besonders die Anlage in Bürchau, die gut 80 Prozent des verbrauchten Stroms abdecken kann, habe die Erwartungen übertroffen und „lief super“, so Degen. Die Panels auf der Schule in Tegernau deckten immerhin zwei Drittel der benötigten Energie ab. Degens Fazit: „Damit rechnet sich die Anlage in zehn Jahren.“ Allerdings sei zu überlegen, ob man noch einen dritten Speicher mit der Kapazität von zehn Kilowattstunden (kWh) anschafft, um die Eigenverbrauchsquote weiter zu erhöhen, weniger Strom ins Netz billig abzugeben und teuren Strom hinzukaufen zu müssen.

26 Megawatt Strom erzeugt

Zu Jahresanfang wurden 68 Photovoltaikmodule installiert, die PV-Anlage ging im März in Betrieb. Zuvor hatte die Gemeinde 38 Cent je Kilowattstunde an den Versorger bezahlt (wir berichteten). Die Anlage hat eine Spitzenleistung von 29,6 Kilowattstunden und bleibt damit knapp unter der Schwelle von 30, ab der der Netzanschluss selbst bezahlt werden muss. Bis heute hat sie 26 Megawatt Strom erzeugt. Bei Kosten in Höhe von 46 000 Euro für die Anschaffung und die Installation plus rund 20 000 Euro für die Akkus sowie eine Instandhaltungsrücklage rechnet der Energiemanager inzwischen mit einer Amortisation nach nur zehn Jahren.

Degen warf auch einen Blick auf den gesamten Energieverbrauch im Tal: Für Wärme und Strom mussten 733 000 Kilowattstunden aufgewendet werden. Dieser Wert liegt praktisch unverändert zum Vorjahr. Der Stromverbrauch in den kommunalen Gebäuden ist um knapp zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Gestiegener Verbrauch

Stirnrunzeln lösten die Verbrauchswerte einzelner Gebäude im Gemeinderat aus. Vor allem der seit Jahren extrem steigende Wasserverbrauch der Schule Tegernau ließ sich mit den Corona-Jahren nur bedingt erklären. Degen sagte zu, sich diesem Thema nochmals im Detail widmen zu wollen.

Der deutliche Anstieg der Verbrauchswerte im Dorfgemeinschaftshaus Wies ließ sich indes erklären: Dort waren für knapp sechs Wochen Geflüchtete einquartiert.

Abschließend wurde der Energieverbrauch der Schule in Wieslet betrachtet. Sie hat ein Drittel mehr Wärme verbraucht, dafür weniger Wasser und Strom. Bald werde der Strom in Wieslet auch durch die Kraft der Sonne erzeugt, so der Ausblick des Energiemanagers.

  • Bewertung
    5

Beilagen

Umfrage

1.000 Tage Ukraine-Krieg

Was halten Sie von dem Vorstoß, dass europäische Länder Militär in die Ukraine schicken, um das Land im Verteidigungskampf gegen Russland zu unterstützen.

Ergebnis anzeigen
loading