Kleines Wiesental Explosion und meterhohe Stichflamme

Gudrun Gehr
Hildolf Schwald (links, im weißen Hemd) zeigte anhand von Experimenten, wie unterschiedliche Stoffe auf hohe Temperaturen reagieren. Foto: Gudrun Gehr

Brandschutztag: Neuenweger Feuerwehr wirbt um Mitarbeit in ihrer Vereinigung.

Kleines Wiesental-Neuenweg - Es war wieder mal allerhand, was sich die 18 Aktiven und die acht Angehörigen der Altersmannschaft zum zweiten Brandschutztag einfallen ließen. Für ihre Mühen wurden sie mit zahlreichen Besuchern belohnt, es war die beste Mitgliedswerbung.

Abteilungskommandantin Pia Asal freute sich: „Wir haben dieses Jahr drei neue Zugänge bekommen, die Kollegen stehen nunmehr vor der Grundausbildung.“

Unter den Aktiven befinden sich drei Frauen. Es wurde über die Arbeiten der Feuerwehr informiert, und durch Schauübungen konnte nachvollzogen werden, was diese zu leisten vermag. Informationen über Rauchmelder standen zur Verfügung.

Experimentierküche des Hildolf Schwald

Für die Kinder war die Mitfahrt mit dem Feuerwehrauto möglich, sie verließen das Fahrzeug nach der Rundtour begeistert. Alle hatten über ihre Erlebnisse ihren Eltern und Freunden enorm viel zu berichten.

Bei einem Stand mit Atemschutzgeräten konnten sich Interessierte unter Anleitung der Feuerwehrleute im dichten Qualm davon überzeugen, wie man sich darunter fühlt und dass diese auch zuverlässig funktionieren. Auch der Umgang mit einem Feuerlöscher konnte probiert werden, als Löschobjekt stand ein ausgedienter Unfall-PKW zur Verfügung.

Besonders eindrucksvoll zeigte sich die Vorführung von Feuerwehrmann Ramon Schwald, der demonstrierte, wie brennendes Fett in einem Kochtopf auf Löschwasser reagiert.

Eine meterhohe Stichflamme war das Resultat seines Löschversuches, und jedem Zuschauer war nunmehr klar, dass in diesem Fall Wasser als Löschmöglichkeit dringend vermieden werden sollte. Idealer wäre der Entzug von Sauerstoff durch das Aufsetzen eines sauerstoffabschließenden Deckels oder der Löschung des Brandes mit einem feuchten Tuch oder einer speziellen Branddecke.

Auch wurde demonstriert, welche Triebkraft noch in leeren Spraydosen vorhanden ist. Die Gefährlichkeit von explodierenden Dosen, die in einer speziellen Vorrichtung erhitzt wurden, zeigte eine weitere Vorführung.

Im Feuerwehrhaus startete der ehemalige Feuerwehrkommandant aus Steinen, Hildolf Schwald, zu seinen Experimental-Vorträgen. Ein Teil des Feuerwehrhauses wurde umfunktioniert zur hochinteressanten Laborküche. Vor dicht besetzten Publikumsreihen begannen seine Versuche mit der Entzündung verschiedener Stoffe, wie ein Holzklotz oder ein Holzspan. Je nach Beschaffenheit war die Entzündung mal schneller, mal langwieriger. Stahlwolle wurde unter Strom gesetzt und entzündete sich.

Experimente, die einen Glimmbrand oder Metallbrand erzeugten, zeigten wie schwierig hier die Löschmöglichkeiten für die Feuerwehr sind. Wie verschiedene Stoffe auf Hitze reagieren, zeigte eindrucksvoll Feinzucker, der auf der heißen Herdplatte nicht karamelisierte, sondern verkohlte.

Löschübung der Jugendfeuerwehr

Auch die Wirkung elektrostatischer Reibung wurde geräuschvoll präsentiert. Dass Dämpfe und Gase schwerer als Luft sind, zeigte sich bei einem Versuch mit Kerzen in Reagenzgläsern, die miteinander verbunden waren. Ein klassischer „Flash over“, mit dem die Feuerwehr auch konfrontiert sein kann, wurde bei einer Explosion simuliert. Die Wirkungsweise eines Kohlendioxid-Feuerlöschers sei ideal bei der Verwendung von Entstehungsbränden. Eine Demonstration, wie kohlendioxidhaltiges Trockeneis den Sauerstoff im Versuchsbehälter nach und nach entzog und mehrere Kerzen ablöschte, beeindruckte die Gäste. Hildolf Schwald verwandelte das Feuerwehrhaus in eine höchst unterhaltsame und lehrreiche Experimentierküche. Ein besonderes Highlight zeigte eine Gruppe der Jugendabteilung der Feuerwehr Kleines Wiesental bei der Übung zu einem Löschangriff. Praktisch nebenbei präsentierte sich der Nachwuchs noch zur Abnahme des Leistungsabzeichens der Jugendfeuerwehr.

Die Kinder konnten sich mit einer Hüpfburg und einem Geschicklichkeitsspiel unterhalten. Für das leibliche Wohl war mit Steaks, Salaten, Kaffee und Kuchen reichlich gesorgt.

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