Kleines Wiesental Familie und Freunde geben ihr Kraft

Markgräfler Tagblatt
Anneliese Zenn wird heute 90 Jahre alt. Foto: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

Jubilarin: Anneliese Zenn aus Wieslet feiert heute ihren 90. Geburtstag

Kleines Wiesental-Wieslet (os). „In Wieslet bin ich geboren und aufgewachsen und habe hier immer glücklich gelebt“, sagt Anneliese Zenn, die heute ihren 90. Geburtstag feiert.

Geboren wurde die Jubilarin am 13. Februar 1928 als einziges Kind der Schneidermeisterfamilie Fauth. Nach der Schulzeit und in den späten Kriegsjahren musste sie eine Tätigkeit auf einem Bauernhof im Dorf annehmen. Das hätten die nationalsozialistischen Machthaber damals so vorgeschrieben, erinnert sie sich an ihre jungen Jahre. Die Arbeit auf dem Bauernhof habe aber Spaß gemacht, und so trat sie später ähnliche Stellen in Stühlingen und Schopfheim an. „Draußen zu arbeiten, mit Tieren und Pflanzen etwas hervorbringen, das hat mir viel gegeben“, sagt die Jubilarin.

Wieder daheim, lernte sie den Siebenbürger Sachsen Johann Zenn kennen und lieben. 1951 wurde geheiratet und man lebte zunächst bei den Eltern. Sie fand Arbeit in der örtlichen Textilindustrie und ihr Ehemann, mit dem sie drei Töchter hatte, arbeitete in Steinen und Schopfheim. Dank der Unterstützung der Eltern von Anneliese Zenn konnte das junge Ehepaar ein Grundstück am damaligen Ortsrand von Wieslet erwerben. Mit viel Eigenleistung wurde darauf Anfang der 1960er Jahre das Haus gebaut, in dem Anneliese Zenn – und auch die Familie einer ihrer Töchter – nach wie vor lebt.

Johann Zenn verstarb 1977. Dies war ein schwerer Schlag ebenso wie der ebenfalls frühe Tod eines späteren Lebensgefährten. „Die Dorfgemeinschaft und die Familien meiner Töchter haben mich in diesen schweren Zeiten aufgefangen“, sagt Anneliese Zenn dankbar.

Im Ruhestand unternahm sie gerne Reisen durch weite Teile Europas. Daheim war sie lange mit einer Frauen-Wandergruppe unterwegs und hielt Haus und Garten in Schuss. Immer noch rüstig nennt Anneliese Zenn ihr Rezept fürs Altwerden: „Etwas für andere tun, dabei sich selbst nicht aufgeben, sondern einbringen, dann bekommt man die Zuneigung, die man gegeben hat, zurück“, so die Jubilarin. Und das wiederum mache das Leben auch im hohen Alter lebenswert. „Zu mir kommen nicht nur die Kinder, Enkel und Urenkel immer gerne“, sagt Anneliese Zenn. Entsprechend wird heute im Kreise der Familie, der Freunde und der Nachbarschaft gefeiert. Mit dabei sein werden auch die sieben Enkel und acht Urenkel.

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