Kleines Wiesental Flüsterleise Reise durch das Kleine Wiesental

Markgräfler Tagblatt

Projekt: Bürgerbus kam bei der Bevölkerung gut an / Mobilitätsaktion wird fortgeführt

Kleines Wiesental-Tegernau (hjh). Es hört sich einfach nur „sau gut“ an, was Melanie Mühlhäuser federführend in ihrem Projektbüro unter dem Titel „Im Tal leben – im Tal bleiben“ bisher ausgeheckt hat.

„Mit der Mobilität geht es weiter“, versprach sie schon vor einer Woche, als der Test mit dem elektrisch betriebenen Ruf-Bürgerbus (wir berichteten) beim Rathaus in Tegernau begann. Und Gleiches verspricht sie noch immer. Denn die Vorstellung des Projekts mit dem Ziel, Shuttle-Dienste zwischen ÖPNV-Haltestellen und den Haustüren der Bewohner im Kleinen Wiesental zwischen Enkenstein, Neuenweg und Endenburg anzubieten, Extrafahrten zu Veranstaltungen oder auch Mitnehmfahrten auf Bestellung à la „ich fahre eh – komm mit“, das in den zurückliegenden Tagen mit einem vom Land Baden-Württemberg und mit Fördermitteln des Landratsamtes, dem Biosphärengebiet Südschwarzwald und nicht zuletzt der Initiative Zukunftsmobilität gesponsert praxisnah im Raum Tegernau und in Neuenweg vorgestellt wurde, kam bei der Bevölkerung ganz prima an. Und nicht nur das: Eine ganze Reihe ehrenamtlicher Fahrerinnen und Fahrer stand Schlange, um sich für den endgültigen Projekt-Versuch im kommenden Jahr, der ein halbes Jahr auf Landeskosten fortgeführt wird, zur Verfügung zu stellen.

Am Dienstag gingen einige Senioren auf Einladung des Projektbüros im E-Bus flüsterleise auf eine Reise durchs Kleine Wiesental, über Stock und Stein von Tegernau über Eichholz, Wies, Raich und Neuenweg zu den Belchenhöfen und wieder zurück zum Rathaus, wo Melanie Mühlhäuser zufrieden von den „Reisenden“ zur Kenntnis nehmen durfte: „Es war für uns eine willkommene Abwechslung. Sehr schön war’s. Wir sind auch beim nächsten Mal wieder dabei.“

Das war natürlich Wasser auf die Mühlen der Organisatorin, die nun über die Wintermonate, wenn der Testbus längst wieder in Stuttgart ist und dort auf seinen nächsten Einsatz wartet, hoffentlich ausreichend Zeit hat, sich Gedanken zu machen über Kosten und Fahrpreise, Mitfahrbänkle, Motivation möglicher Mitstreiter, Planung und Buchung von Fahrten oder die Einbindung der Kommunen im Einzugsgebiet der Ruf- beziehungsweise Bestellfahrten, die einzig und allein zum Ziel haben, den auf Hilfe angewiesenen Talbewohnern das „Bleiben“ in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen oder wenigstens zu erleichtern. Für Melanie Mühlhäuser steht nämlich fest: „Das ganze Konzept kann nur gelingen, wenn die Menschen im Kleinen Wiesental mitmachen und es tatkräftig unterstützen.“ Und das müsste doch im Interesse aller möglich sein.

Das Elektrofahrzeug, das die Gemeinde im kommenden Jahr für einen Halbjahrestest zur Verfügung haben wird, hat sechs Sitzplätze und ist für den normalen Linienverkehr ausgestattet. Die Batteriekapazität ist mit 38,8 kWh angegeben. Die Ladedauer beträgt je nach Anschlussart vier bis elf Stunden. Und als reale Reichweite geben die Hersteller 100 Kilometer an. Auch diese Angaben wurden bei der Fahrt durchs Kleine Wiesental getestet.

Was daraus wurde, beschreibt Melanie Mühlhäuser so: „Mit einer Ladekapazität von 25 Prozent sind wir auf der letzten Strecke unserer Tour am Berg Richtung Eichholz liegen geblieben. Bis Wieslet sind wir beim Umkehren dann noch gekommen. Es war also wirklich eine Testfahrt bis an die Grenzen. Gut ist, dass wir das nun für die Zukunft wissen, und gut ist, dass einige Bekannte direkt am liegen gebliebenen Bus angehalten haben. So konnte auch der letzte Fahrgast noch direkt nach Hause gebracht werden. Dank der unkomplizierten Hilfe von Autoservice Gaglin aus Wies wurden wir mit dem Bus dann auch innerhalb kürzester Zeit nach Tegernau abgeschleppt.“

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