Kleines Wiesental Frieden ist mehr als Abwehr von Krieg

Gudrun Gehr

Neujahrsempfang: Kirchengemeinderat Kleines Wiesental blickt auf Aktivitäten in 2018 zurück.

Kleines Wiesental - Der Jahresrückblick der evangelischen Kirchengemeinde Oberes Wiesental wurde am Neujahrsabend von Pfarrer Christian Rave in der Laurentiuskirche in Tegernau mit einem Gottesdienst eingeleitet. Organistin Agathe Linder hatte die Besucher der Vesper in mehrere Chöre eingeteilt und leitete einen gemeinsam gesungenen Kanon. Allerdings hätten die Kirchenbänke schon noch einige weitere Besucher vertragen.

Pfarrer Rave hatte Flyer mit dem Inhalt des Gottesdienstes ausgelegt, darauf befestigt war ein Jahreskalender im Format einer maßstabsgetreuen „Kreditkarte von Gott“ und dem Aufdruck der neuen Jahreslosung „Suche Frieden und jage ihm nach! Psalm 34,15“.

Rave hatte sich Gedanken über den Frieden gemacht. Er meinte: „Es gibt Konflikte zwischen den Menschen, seitdem es Menschen gibt“. Der Frieden sei erwiesenermaßen kein Dauergast auf der Welt, er sei zerbrechlich und flüchtig. Und weiter: „Der Frieden ist mehr als die Abwehr von Krieg“. Er sei als Prozess eine dauernde Aufgabe. Nach Fürbitten, einem gemeinsamen Gebet und einem Neujahreslied wurde der Gottesdienst geschlossen. Anschließend lud Rave die Kirchengemeinde ins Gemeindehaus zu einem gemeinsamen Sektempfang mit anschließendem Jahresrückblick ein.

„Es tobt das Leben“

Unter dem Motto „Es tobt das Leben“ hatte der Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Ralf Kropf, einen anschaulichen Jahresrückblick für die Kirchengemeinde zusammengestellt, den er mit Dias der Geschehnisse und Cartoons untermalte. So begann seine Reise durch das vergangene Jahr mit dem Neujahrsempfang, über den Weltgebetstag zu Erinnerungen an den Indonesien-Sonntag.

Der neue Kirchenälteste Klaus Deuss hatte im Jahresverlauf über eine Einführung in die Kirchenmusik referiert. Weiteren Raum im Jahresrückblick nahm die Konfi-Freizeit in Gersbach und auch die neue Datenschutzrichtlinie ein, welche die Gemeindebriefe aus rechtlichen Gründen deutlich schmälerten. Die Nennung der Geburtstage der Senioren ist nur noch mit deren Erlaubnis möglich.

Weiter ging es zur Einweihung der Aussegnungshalle Gresgen, zum Open-Air-Kino in Gresgen und zum „Blues-Gottesdienst“ am Lipple. Bedauern und Unverständnis hatte der Vandalenakt am Kreuz beim Lipple erzeugt, das umgesägt aufgefunden wurde. Heinz Gsellinger hatte sich bereit erklärt, ein neues Kreuz zu errichten.

Mehrarbeit erhielt Pfarrer Rave durch die Übernahme der Vakanz der Kirchengemeinde Vorderes Wiesental nach dem Weggang von Pfarrer Heuberger. Auch neue Jugendgruppen, die Betreuung der Konfirmanden, das Erntedankfest in Wies und die Diskussion über die erforderliche Renovierung der Merklin-Orgel in der Laurentiuskirche Tegernau nahmen breiten Raum ein.

Der Besuch einiger Gemeindemitglieder in der Partnerstadt Teltow bei Berlin im Sommer weckte Erinnerungen an den Wannsee, den Bundestag und das DDR-Museum. Eine andere Gruppe hatte sich an diesem Tag in Halle auf die Spuren von Georg Friedrich Händel begeben.

Thema war ebenfalls der Mißbrauchsskandal in der Kirche. Im Jahresverlauf hatte die Telekom bei der Kirchengemeinde angefragt, ob die Installation einer Funkanlage im Turm der Kirche von Neuenweg gegen entsprechende Bezahlung möglich sei. Nachdem bei einer Sitzung des Ortschaftsrates in Neuenweg Besorgnisse der Bürger und deren Ablehnung des Projektes laut wurden, wurde Abstand vom Projekt genommen, da man nicht über die Köpfe der Bürger „hinweg entscheiden“ wollte.

Aktive Kirchengemeinde

Vorsitzender Ralf Kropf hatte mitgezählt: Im Bereich des Oberen Kirchenbezirks fanden im vergangenen Jahr 107 Gottesdienste, 26 Konfirmanden-Unterrichte, zehn gemütliche Treffs und 21 Computer-Stammtische statt. Der Kirchengemeinderat traf sich elf Mal, die Jugendkreise zehn Mal. Sonstige Veranstaltungen wie Sitzungen fanden 28 Mal statt, insgesamt konnte man auf 213 Anlässe - Beerdigungen nicht mitgezählt - zurückblicken. Der Anteil der Gottesdienste belief sich auf rund die Hälfte der Veranstaltungen.

Der Dank des Kirchenvorstandes ging an alle Beteiligten. Insbesonders freute man sich über die neue Kirchendienerin Miriam Bakülü, welche dieses Jahr den Dienst in der Kirche von Wies übernommen hatte.

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