Kleines Wiesental Gasthaus mit einer großen Zukunft

SB-Import-Eidos
Überregionales Wirtshausmuseum: die Tegernauer „Krone“. Foto: Archiv

Krone und Kultur: Verein blickt zurück auf das von Corona überschattete Jahr 2021

Noch immer warnt seit dem 18. März 2020 das „Cave Corona“-Schild am Ortseingang von Tegernau. In der Tegernauer „Krone“ ist es noch stiller geworden. Auch die einzige offiziell angekündigte Veranstaltung, der „Tag des offenen Denkmals“ am 12. September 2021, die seit 1998 traditionell mit einem Frühschoppen des Musikvereins Tegernau eröffnet, musste wegen nicht einzuhaltenden Coronaregeln abgesagt werden, so der Verein „Krone und Kultur Kleines Wiesental“ (KuK).

Kleines Wiesental. Das „Krone“-Team war aber zwischenzeitlich nicht untätig und hat übers Jahr die Außenanlagen und das Innere der Tegernauer „Krone“ gepflegt. So haben Herbert und Erika Baier aus Bürchau wie schon seit Jahren die Rosen- und Lavendelanlagen des Wirtshausgartens und den Berggarten ehrenamtlich betreut. Gerhard Bauer zimmerte fünf Holztische und sieben Holzbänke für den „Krone“-Garten. Eine Bewirtung könnte jederzeit losgehen, wenn nicht Corona wäre.

Als „Outdoor“-Veranstaltungen ohne Öffentlichkeit wurden am 3. Dezember und am 17. Dezember zwei Emailleschilder „Standesamt Kleines Wiesental“ mit Bürgermeister Gerd Schönbett und „Historisches Gasthaus in Baden“ mit dem Initiator Frank J. Ebner und ein Metallschild „Alemannisch Gschwätzt“ mit „Chumm emool go luege, wo d´Luis de Moscht gholt hät“ mit Günter Giesin, Markus M. Jung, Sonja Eiche und Hubert Pohl an der Straßenseite der Tegernauer „Krone“ angebracht.

Bei diesem Treffen prophezeite Frank J. Ebner der Tegernauer „Krone“ eine große Zukunft als überregionales Wirtshausmuseum, da das stattliche, das Tegernauer Dorfbild prägende Gebäude von den Gewölbekellern über Küche, Gastraum, „Herren“-Zimmer, Schlafkammern, Fest-, Tanz- und Theatersaal bis zum Speicher über Jahrhunderte unverändert geblieben ist und ursprüngliche Gasthaus- und Stammtischkultur anbieten kann. Und der „Hit“ dabei sei das Toilettenhäuschen mit seinen schon legendären „Schiisshüüslifeschten“, heißt es in der Mitteilung von KuK.

Zukunft habe die Tegernauer „Krone“ als überregionales Wirtshausmuseum auch deshalb, weil viele historische Gastwirtschaften durch das schon vor und während Corona noch verstärkte Wirtshaussterben verschwunden sind und die der heutigen Zeit angepassten Umbauten die noch existierenden Gasthäuser verändert haben.

Übrigens hat Frank J. Ebner, vor 30 Jahren in Schopfheim wohnend, die alte Tegernauer „Krone“ mit der resoluten Wirtepersönlichkeit Luise Kallfaß kennenlernen können und dabei die Idee zu den historischen Gasthäusern in Baden entwickelt. Ebner hat dieses Projekt jetzt aus Altersgründen beendet. Und die Tegernauer „Krone“ hat am 7. Dezember 2021 die letzte Auszeichnung als historisches Gasthaus erhalten.

Die Initiative KuK – „Krone und Kultur Kleines Wiesental“, der als Verein das Wirtshausmuseum gehört, die das Mahnmal im Elbenschwander Wald in eigener Regie und ohne öffentliche finanzielle Unterstützung aufgestellt und im Wiesleter Schulhaus ein Schleith- und Ludwigmuseum eingerichtet hat, hat zum 150sten Geburtstag von Ernst Schleith (23. Mai 1871 bis 11. Februar 1940) am 23. Mai 2021 den von Schleithfreunden 1964 vor dem ehemaligen Wiesleter Rathaus aufgestellten, von Andreas Seiler restaurierten und vom Bauhof der Gemeinde Kleines Wiesental unter Günter Zimmermann zurückverlagerten Schleithgedächtnisstein neu eingeweiht.

Am 29. Dezember 2021 hat Rainer Selz aus dem Nachlass der Schopfheimer Familie Arthur und Ilse Selz ein großes Ludwigsbild und fünf Bleistiftzeichnungen von Ernst Schleith offiziell im Schleith- und Ludwigmuseum in der Wiesleter Schule überreicht.

Somit ist laut KuK ein Kunstschatz mit rund 100 Schleith- und etwa 40 Ludwigbildern im Kleinen Wiesental vorhanden.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading