Mit einer weiteren Analysemethode lässt sich nachweisen, ob es im Wasser radioaktive Spuren gibt, die auf die ersten Atomversuche im vergangenen Jahrhundert zurückzuführen sind. Lassen sich keine solche Spuren nachweisen, muss das Wasser „älter“ als rund 50 Jahre sein.
Mit unterschiedlichen Geothermometern kann ebenfalls festgestellt werden, welche maximale Temperatur das Wasser auf seinem Weg gehabt hat. Dies soll Aufschluss darüber geben, ob sich warme oder heiße Wasserreservoirs finden, die zu Heizzwecken nutzbar gemacht werden können. „Lässt sich ausreichend warmes Wasser nachweisen, muss in der Nähe des Wasseraustritts - also bei der Bürchauer Brücke - gebohrt werden, um dieses Wasser für die Nutzung zu erschließen“, folgerte Julian Rolker.
Die jetzt vorgenommenen Proben und die anschließenden Analysen werden noch einmal wiederholt werden. „Die ergiebigen Regenfälle der letzten Tage und Wochen haben so viel ‘frisches’ Wasser ergeben, dass wir nach einer längeren Trockenperiode noch einmal messen werden, um wirklich verlässliche Ergebnisse zu erhalten“, erläuterte Julian Rolker.
Der Verein „Erneuerbare Energien Kleines Wiesental“ ist sehr froh und dankbar über die Kooperation mit dem KIT, denn Analysen in dieser Professionalität und Qualität hätten sich die Aktiven nicht leisten können. „Und bevor wir einen weiteren Schritt in Richtung der Realisierung machen können, benötigen wir verlässliche Informationen“, ergänzt Harald Senn, der die Verantwortung für dieses Projekt übernommen hat.
Besonders erfreulich für den Verein ist auch, dass dieses Projekt finanziell großzügig vom KIT unterstützt wird. Das Master-Projekt wird vom KIT gefördert, für den Verein fallen lediglich die Kosten für Analysen an, die in Karlsruhe nicht geleistet werden können, sowie die Aufwände für den Aufenthalt von Julian Rolker in Bürchau. Aber der junge Mann ist schon jetzt von den Bürchauern so ins Herz geschlossen worden, dass von „Aufwänden“ niemand reden mag.