Durch einen sensiblen und komplizenhaften Dialog zwischen zwei Tänzern und zwei Musikern erzählt dieses Stück von Beziehungen. Von einem Spiel der Verführung, in dem zwei Menschen in einer reichen, individuellen und zeitlosen Sprache der Körper miteinander kommunizieren, eine Sprache, die sich frei entfaltet und eher tiefgründig ist als heiß. Es ist schwer zu sagen, wer den Dialog beginnt – die Musik oder der Tanz.
Nach der Show ist die Bühne frei für alle Zuschauer, die selbst Tango tanzen – Milonga für alle.
Am Freitag, 22. Juli, 20 Uhr, heißt es: „It’s difficult to fly when your wings are carrying mountains“ mit Yotam Peled & the Free Radicals aus Südbaden und Berlin. Das Stück ist eine neue, multidisziplinäre Arbeit. Auf der Bühne, die wie ein Boxring ist, begegnen sich zwei Kampfkünstler, ein zeitgenössischer Tänzer und ein Live-Musiker. Kampf, Tanz und Spiel sind ihre Themen: Kameradschaft und Rivalität, Vereinigung und Trennung, Aggression und Harmonie. Der Körper als eine Landschaft der gegensätzlichen Kräfte, ein Spielplatz der geladenen Emotionen, aber auch als ein Gefäß, annehmend, amalgamierend und die Energie des anderen in Frieden verwandelnd. Auf der Bühne steht ein einziges Mikrofon – ein Bekenntnisraum für das, was sich auch zeigen will, Gedanken, Gesang, Poesie.
Solo
Ein Solo-Tanztheaterstück frei nach dem Roman „La mennulara“ von Simonetta Agnello-Hornby wird am Samstag, 23. Juli, 20 Uhr, von Patricia Rotondaro aus Basel gezeigt. „La mennulara“ ist eine getanzte Erzählung, die sich spiralförmig um die Figur der Maria Rosalia Inzerillo bewegt – ein Rückblick auf das Leben einer geheimnisvollen Frau in einer kleinbürgerlichen Gesellschaft. Die Musik übernimmt das erzählerische Element, die Stimmen von außen. Bleibt für Maria noch Raum, ihr eigenes Schicksal selber zu erzählen?
Danach tritt das Duo AVB, Kleines Wiesental, mit „Kairós“ auf. Zeit ist eine physikalische Größe, welche jedoch bis zu diesem Zeitpunkt ihren Ursprung in der Progression trägt. Was würde jedoch geschehen, wenn die Regressivität auch ihren Teil in dem Spiel der Zeit hätte? Menschen träumen schon seit sehr langer Zeit von solch einem Phänomen. Kairós stellt die progressive wie auch regressive Zeit vor und den, vielleicht ideellen, Moment dazwischen.
Und zum Abschluss wird nochmals das Projekt In-Zeit-Sprung auf der Bühne gezeigt.
Sonntagsmatinee
Zur Sonntagsmatinee am, 24. Juli um 11.30 Uhr präsentiert das Ensemble vis à vie das Stück „Citoyen“ mit Matthieu Saglio am Cello. Ein Mensch macht sich nach vielen Erfahrungen, die ihn unerfüllt ließen, auf den Weg, seinen Platz und seinen Frieden zu finden. Um zu sein, wer er sein muss. Um Neues zu entdecken und frei zu werden. Citoyen ist dieser Mensch, der wie viele von uns die Sehnsucht hat, auf seiner eigenen Erde anzukommen und frei von sozialer, menschlicher oder religiöser Prägung zu sein. Frei zu sein ist eine Herausforderung, ist das Ziel, ist die Gesetzmäßigkeit für jeden Menschen. Choreografie: Pilar Buira Ferre.
E-Mail: tickets@kulturraumrosenhof.de; Veranstaltungsort: Weideschuppen Wies, Kleines Wiesental, an der L 140, von Tegernau kommend, vor der Ortseinfahrt Wies links