Kleines Wiesental Große Verbundenheit zur Natur

Markgräfler Tagblatt
Viele Bürger besuchten am Samstag die Vernissage und die Lesung von Markus Manfred Jung und Heide Jahnke. Foto: Sonja Eiche Foto: Markgräfler Tagblatt

Kulturabend: Sehr stimmungsvoller Abend im Kulturhaus Ried mit Malerei und Lesung

Einen kulturell reichen und sehr stimmungsvollen Abend erlebten die Besucher des Kulturhauses Ried am Samstag. Um 18 Uhr begann die Kombination aus Kunst und Dichtung mit dem Sekt-Empfang zur Vernissage.

Von Sonja Eiche

Kleines Wiesental-Raich. Vier Künstler – drei einheimische und ein Gast aus Kolumbien – hatten die Ausstellung ihrer Bilder vorbereitet und stellten sich sowie ihre künstlerische Arbeit den Besuchern vor: Bettina Bohn aus Raich-Hohenegg, Helga Geiger aus Wieslet – vertreten durch Bernd Gronau, Liesa Trefzer aus Gresgen und Ricardo Pulido aus Bogotá (wir berichteten).

Pulido, der seit kurzem in Freiburg lebt und sich in Kolumbien als Vertreter des Neo-Surrealismus einen Namen gemacht hat, möchte nun auch in Deutschland mit seinen Werken Fuß fassen.

Die rund 40 Besucher der Vernissage, unter ihnen auch der Bürgermeister des Kleinen Wiesentals, Gerd Schönbett, verweilten nach dem Bestaunen der Kunstwerke im gemütlichen Kulturhaus. Denn schließlich stand noch die dritte Rieder Doppellesung auf dem Programm, diesmal mit Heide Jahnke und Markus Manfred Jung, wiederum gefördert durch den Freundeskreis Deutscher Schriftsteller.

„Passend zur Jahreszeit und zur Ländlichkeit“ habe sie ihre Gedichte ausgewählt, so Heide Jahnke, die mit großer Freude zur Lesung im Bergdorf gekommen war. Entsprechend las die aus Niedersachsen stammende und in Buchenbach bei Freiburg heimisch gewordene Autorin von der Natur, dem Wald, dem aufsteigenden Nebel, dem Atem der auf den Wiesen weidenden Kühe – und ließ damit eine große Verbundenheit zum Lebendigen in der Umwelt erspüren. Daneben bot Jahnke einige ihrer „kullinarischen“ Gedichte dar – wie das Spargel-Gedicht, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen und geradezu erotische Merkmale hatten.

Bei Markus Manfred Jung, in Zell geboren und seit acht Jahren in seinem „Paradies“ Hohenegg lebend, wurde die Sehnsucht nach dem Frieden offenbar. Er freue sich, einmal auf dem herrlichen Rieder „Gottesacker“ ruhen zu dürfen, so Jung mit einem Augenzwinkern. Er sinniert in Gedichten über die Vergänglichkeit des Lebens, atmosphärisch stimmig untermalt durch das Gitarrenspiel seiner Schwester Sabine Ging.

Der Mundartdichter ist außerdem selbsterklärter Sammler alemannischer Wörter, die vom Aussterben bedroht sind – und so erheiterte er die Anwesenden mit allerlei Kuriosem, Lustigem, noch nie Dagewesenem.

In der Pause erwartete die Künstler, Autoren und Gäste das nun schon „legendäre Häppchen-Büffet“ á la Agnes – und man konnte sich drinnen wie draußen im kerzenbeleuchteten Garten austauschen über Gesehenes und Gehörtes.

Und so zeigten sich auch die Organisatoren der AG Kulturhaus im Verein „Brauchtum im Kleinen Wiesental-Raich“ äußerst zufrieden mit dem gelungenen Abend.

Weitere Informationen: Die Kunst-Ausstellung ist weiterhin geöffnet am Sonntag, 21. Oktober und am Sonntag, 28. Oktober, jeweils von 14 bis 17 Uhr.

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