Kleines Wiesental Großes Interesse an altem Handwerk

Markgräfler Tagblatt

Besuch: Partner-Landkreis Zwickau besichtigt Feilenhauerei und alte Schmiede in Raich

Großes Interesse an altem Handwerk zeigte eine Delegation aus Sachsen beim Besuch der Feilenhauerei und der alten Schmiede in Raich.

Von Heiner Fabry

Kleines Wiesental-Raich. In der vergangenen Woche empfing der Landkreis Lörrach Besuch aus dem sächsischen Partner-Landkreis Zwickau. Am Freitag waren Mitarbeiter der beiden Landkreise beim Brauchtumsverein Kleines Wiesental in Raich zu Gast, wo der Besuch der dortigen Feilenhauerei auf dem Programm stand.

Die Delegation des Landkreises Zwickau mit der Ersten Beigeordneten Angelika Hölzel an der Spitze und die Abordnung des Landkreises Lörrach, bei der Landrätin Marion Dammann von ihrer persönlichen Referentin Johanna Altvater vertreten wurde, wurde von den Verantwortlichen des Brauchtumsvereins und des Kulturhauses in der Lindenhalle mit einem kleinen Umtrunk empfangen. Ziel des Besuchs war die Feilenhauerei und die Schmiede bei der Lindenhalle.

Die alte Feilenhauerei fand besonderes Interesse, denn in dem Ort Penig in der Zwickauer Mulde hat bis vor kurzem noch einer der ältesten Feilenhauer sein Gewerbe ausgeübt.

Zur Einstimmung zeigte der Brauchtumsverein einen Film von Benedikt Kuby über Bruno Bannat, der selbst in Penig ein Leben lang alte, gebrauchte Feilen wieder aufgehauen und einsetzbar gemachte hatte. In der Feilenhauerei in Raich zeigten dann Wolf-Dieter Hänßler, Uli Muffler und Adelbert Binoth, wie Feilen von Hand gehauen oder maschinell hergestellt werden. Das Hauen einer Feile von Hand erfordert viel Geschick.

Die Gäste ließen es sich nicht nehmen, selbst den Hammer in die Hand zu nehmen und sich im Hauen einer Feile zu versuchen. Die Feilenproduktion mit einer Maschine stellt eine gewaltige Steigerung der Produktivität dar, ohne dass die Qualität leidet. Mit einer Lupe wurde die Qualität des fertigen Feilenprodukts überprüft.

Dann ging es hinüber in die alte Schmiede, wo Freddy Funke auf die Gäste wartete, um zu demonstrieren, wie ein eiserner Kienspanhalter hergestellt wird. Die Gäste verfolgten, wie das Eisen in der Esse erhitzt und dann mit wuchtigen Hammerschlägen in die notwenige Form gebracht wird.

Freddy Funke ermunterte die Gäste, selbst Hand anzulegen und sich an Hammer, Eisen und Amboss zu versuchen. Johanna Altvater ließ sich nicht bitten und legte den Grundstein für ein neues Angebot: „Schmieden für Frauen“. Die fertige Halterung für die Kienspäne wurde dann von Freddy Funke in den vorbereiteten Holzhalter eingepasst. Danach erläuterte er, wie früher mit Buchenholzstreifen die Wohnungen beleuchtet wurden und wie sich das „z’Liecht go“ in der Region einbürgerte.

Nach einem ausgiebigen Blick in das von der Frühlingssonne beschienene Kleine Wiesental folgten die Gäste Sonja Eiche, der Vorsitzenden des Brauchtumsvereins, ins Kulturhaus in Ried. Dort hatten Sigrid Fricker und Agnes Liebl für die Gäste ein Vesper vorbereitet.

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