Kleines Wiesental Handwerk wie anno dazumal

Ralph Lacher

Traditionsveranstaltung: Mehr als 2000 Besucher beim Brauchtumsfest Raich / Keine pure Idylle zeigen

Herrliches Wetter, unzählige Besucher, heitere Stimmung den ganzen Sonntag über – das prägte das Raicher Brauchtumsfest bei und in der Lindenhalle. Das seit 46 Jahren üblicherweise im Zwei-Jahres-Turnus veranstaltete Fest war wie so vieles 2020 der Pandemie zum Opfer gefallen. Dieses Mal aber passte alles, freute sich das Vorstandsduo Sonja Eiche/Harald Georg über einen Großanlass, der – nach Veranstalterschätzung – mehr als 2000 Menschen auf Raicher Höhen lockte.

Von Ralph Lacher

Kleines Wiesental/Raich . Darunter in einer von Bürgermeister Gerd Schönbett geführten Delegation auch Landrätin und Naturpark-Vorsitzende Marion Damann sowie einige Bürgermeister aus dem Naturparkgebiet. Die Landrätin äußerte sich beeindruckt von dem, was die Mitglieder der erstmals drei Veranstaltervereine Brauchtumsverein und Feuerwehr Raich sowie Gesangverein Ried auf die Beine gestellt hatten.

Gezeigt wurden in einem von Jürg Dörflinger moderierten Vorführungsblock am frühen Nachmittag durch die Mitglieder des Brauchtumsvereins Tätigkeiten land-, forst- und hauswirtschaftlicher Art von „anno dazumal“. Die Raicher zeigten den ganzen Sonntag über unter anderem Strohdreschen mit „Dröschflegeln“, „Grasmähe“ mit von Pferden gezogenem Gerät, Mähen und „Dänggele“ mit und von alten Sensen und Bäuerinnen-Tätigkeiten wie Spinnen am Spinnrad und Töpfern. Auch eine „Obst-Ribi“, eine Trotte mit großem steinernem Mahlstein lief, angetrieben von kräftigen Männern.

Die beim Brauchtumsfest gezeigten Tätigkeiten waren bewusst so dargestellt, dass nicht etwa romantisierend-idyllisierend das „schöne Leben auf dem Lande“ vorgeführt, sondern deutlich wurde, dass das Leben vergangenen Jahrhunderte hart und entbehrungsreich war.

Es fehlen junge Leute

Die Gastgeber um Sonja Eiche und Harald Georg verhehlten aber auch nicht die Personalprobleme. Zwar seien einige jüngere Leute auch ins „Darsteller-Team“ eingestiegen, doch sei der Brauchtumsverein wie viele andere Gemeinschaften gerade im ländlichen Raum von einer gewissen Überalterung betroffen, sagte Harald Georg. Trotzdem: „Wir wollen alles daran setzen, dass wir in vier Jahren das 50-jährige unseres Festes feiern können.“

FOTOGALERIEWeitere Fotos unter www.dieoberbadische.de

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