Kleines Wiesental Heftige Diskussionen um die Schule

Markgräfler Tagblatt
CDU-Chef Dieter Vollmer (links) freute sich über die rege Diskussion der Bürger mit Gerd Schönbett. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

CDU-Veranstaltung: Bürger des Kleinen Wiesentals richten Fragen an Bürgermeister Gerd Schönbett

Dieter Vollmer, der Vorsitzende des CDU-Ortsvereins Kleines Wiesental, hätte sich zu der Veranstaltung „Bürger fragen – der Bürgermeister antwortet“ zwar etwas mehr Besucher gewünscht, aber trotzdem fand sich am Montag eine sehr engagierte Diskussionsrunde zusammen, die von der Möglichkeit, den Bürgermeister zu Themen in der Gemeinde direkt zu befragen, reichlich Gebrauch machte.

Von Heiner Fabry

Kleines Wiesental. Nach einem Eingangs-Statement, in dem Bürgermeister Gerd Schönbett die erreichten Leistungen des Jahres vorstellte, ging er besonders auf die Projekte des kommenden Jahres ein. Die Wasserversorgung der Belchenhöfe in Neuenweg soll abgeschlossen werden. Eine bessere Versorgung in Heubronn könne aber erst 2019 angegangen werden. Neue zusätzliche Quellen sollen in Oberbürchau, Wieslet und Wambach erschlossen werden. Die Sanierung der Halle in Tegernau wird wohl erst 2018/19 abgeschlossen werden können. Danach gehe man 2019/20 an die Sanierung der Halle in Wieslet und wohl noch später an die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses in Sallneck.

Der Ausbau des Breitbandnetzes in der Gemeinde gehe dank des engagierten Einsatzes des Zweckverbands gut voran. Über einen konkreten Fertigstellungszeitpunkt wage er indes im Augenblick noch keine endgültige Aussage. Zum Projekt „Windkraft Zeller Blauen“ informierte Schönbett, dass sich am Freitag eine Bürgerinitiative gegen Windkraft in Bürchau gründen wolle.

Generell stellte der Bürgermeister fest: „Es wird spannend bleiben. Wir sind auf einem guten Weg und können auf das Erreichte stolz sein.“

Den Auftakt der Diskussion übernahm ein Bürger aus Bürchau, der sich vehement gegen ein Windkraft-Projekt in der Gemeinde aussprach. Die Landschaft werde verschandelt, Gewinne eines Windparks würden nur aus der EEG-Umlage erwirtschaftet, die Verlierer seien im Mittelstand und beim lokalen Tourismus zu sehen. Sehr kritisch müssten auch der Werteverlust bei Immobilien und drohende Gesundheitsschäden in der Bürgerschaft betrachtet werden. Da die Diskussion drohte, den gesetzten Rahmen und die Zielrichtung der Veranstaltung zu sprengen, brach Dieter Vollmer diese ab und bat, sich auf Fragen an den Bürgermeister zu konzentrieren.

Ein großes Anliegen der anwesenden Bürger war die Frage, bis wann mit schnellem Internet für die Ortsteile zu rechnen sei. Aufgrund des Umfangs des Projekts wagte Gerd Schönbett keine abschließende Beantwortung. Für den Landkreis habe der Zweckverband den Betrieb des Netzes an die Firma Pep-com vergeben. Andere interessierte Betreiber hätten aber die Möglichkeit, das Netz der Pep-com zu nutzen. Für Wieslet und Neuenweg bemühe sich die Firma Stiegeler um ein Angebot. Aktuell sei ein schnelleres Angebot nur über Satellit möglich.

Heftige Diskussionen gab es wegen der Nachbarschaftsschule in Tegernau. Es sei unverständlich, dass die Schule für rund 1,4 Millionen Euro saniert werde, dass jetzt aber wegen zu geringer Schülerzahlen Klassen zusammengelegt werden müssen. „Warum gehen Wiesleter Kinder nicht in die Schule nach Tegernau?“, wollten die Bürger wissen. „Gehört Wieslet nicht zum Kleinen Wiesental?“ Der Bürgermeister entgegnete, dass diese Frage hochkomplex sei und nicht in einer Diskussionsrunde entschieden werden könne.

Bei weiteren Diskussionspunkten ging es um die Situation des Schlachthauses in Wies, um den notwendigen Straßenunterhalt bei Winterschäden, um die Aktivitäten des Tourismus-Vereins und um die weitere Landwirtschaftsförderung der Gemeinde.

Zum Schluss der Veranstaltung gab es viel Lob der Anwesenden für die Initiative des CDU-Ortsvereins. „Eine tolle und sehr wertvolle Veranstaltung, die unbedingt wiederholt und gerne noch intensiviert werden sollte“, erklärte ein Ortsvorsteher.

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