Kleines Wiesental Heiterer Abend mit vielen Zugaben

Markgräfler Tagblatt

Musikverein Tegernau: Theater und Konzert: „Blasmusik und gute Laune“ war wieder ein voller Erfolg

Von Gudrun Gehr

Zu „Blasmusik und guter Laune“ hatte der Musikverein Tegernau eingeladen und nicht zu viel versprochen. Schnell füllte sich der nach Sauerkraut und Kesselfleisch duftende evangelische Gemeindesaal mit den Gästen, und kein Wunsch nach regionaler Gaumenfreude blieb offen. Unter Federführung von Annette Grether und Sonja Riesterer hatte das Küchenteam alle leckeren Speisen zubereitet.

Kleines Wiesental-Tegernau. Simon Rathgeber, Dirigent der Bläserjugend, begrüßte die Gäste „im Wohnzimmer der Kirche“. Tiefstapelnd und schmunzelnd erklärte er den Zuhörern, die Bläserjugend sei das „Amuse Gueule“, die Vorspeise des Abends.

Eröffnet wurde das Konzert durch die Bläserjugend mit dem heiteren Marsch „A Good Start“, einem frischen Willkommensgruß an die zahlreichen Zuhörer. Die musikalische Reise der erfolgreichen Nachwuchsformation ging weiter über „I will follow you“ aus dem Film Sister Act, besonders eindrucksvoll mit den Solopartien der Trompeterinnen Belinda Bauer und Alicia Sicola. Ein Lied der keltischen Folklore, „Celtic Air and Dance“, melodiös und berührend, endete mit dem feurigen Finale des Orchesters. Die Bläserjugend verabschiedete sich mit dem heiteren „Farandole“ von Georges Bizet. Das begeisterte Publikum erbat sich mit langem Applaus noch eine Zugabe, die gerne gewährt wurde

Anschließend wurde der Taktstock an den Leiter des Aktivorchesters, Thomas Schmid, übergeben. Das Orchester präsentierte mit seinen knapp 50 Musikern einen kraftvollen Sound und mit starker Dynamik. Der musikalische Bogen ging über die eingängige Erkennungsmelodie des Grand Prix der Volksmusik mit „So schön ist Blasmusik“ über weitere Polkas, Märsche bis zum Musical „Starlight Express“ mit den Auftritten hervorragender Solisten, darunter Gabi Sicola am Saxophon.

Bei „Carrickfergus“, einem irischen Volkslied, zeigte Hanspeter Wagner mit einem Solo am Euphonium sein musikalisches Können. Mit dem Liedtext von „Ciao d’amore“ von den Klostertalern, berührend vorgesungen von Lars Wagner, wollten die Gäste das Orchester nicht verabschieden und erbaten sich durch anhaltenden Applaus noch mehrere Zugaben. Das etwa zweistündige unterhaltsame Programm des Musikvereins wurde durch Thomas Schmid charmant mit Anekdoten und Witzen moderiert.

Das die Lachmuskeln strapazierende Glanzlicht des Abends war der Auftritt der Laienschauspielgruppe um Regisseurin Christel Kallfass, frei nach dem dem Mundartstück „Das Festkomitee“ von Erich Koch.

Die vier Vereinsvorsitzenden bereiten das Festjubiläum vor, stellen aber fest, dass in der Kasse ein dickes Minus herrscht, bedingt durch zu viel Alkoholkonsum an der Beerdigungsfeier eines Vereinsmitglieds. Die brillant dargestellten Vorstände, als Vereinskassierer Nico Hügel, als erster Vorstand Björn Kallfass, als zweiter Vorstand Rainer Bauer und die Schriftführerin, gespielt von Sonja Riesterer, überlegen bei einer alkoholgeschwängerten Vereinssitzung, wie die Kasse aufzufüllen ist und entwerfen hierbei verschiedene witzige Lösungen. Vorgeschlagen wurde ein Festumzug mit einem Wagen der Ehrenjungfrauen, dieser wurde aber in Ermangelung von geeigneten Darstellerinnen verworfen. Weiter gingen die Ideen über eine Tombola aus alten Gegenständen aus dem Keller, Verkauf der gehäkelten Schlüpfer der Großmutter („ein String-Tanga ist der Kolibri der Unterhose“) oder dem Verkauf alter Kataloge von Beate Uhse.

Mit amüsanter Situationskomik beschloss das zunehmend angeheiterte Quartett die Wahl einer „Miss Fleischwurst“ mit anschließender Versteigerung der gewählten „Miss“.

Das begeisterte Publikum bedankte sich mit einem langen Applaus. Natürlich durfte die beliebte Blumentombola am Ende der Veranstaltung nicht fehlen.

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