Feuerwehr Wies: Scheibenschlagen lockte viele Besucher an den lodernden Holzstoß
Kleines Wiesental-Wies (ger). Die Freiwillige Feuerwehr hatte wieder zum traditionellen „Schiibefüür“ auf den Geißberg eingeladen. Pünktlich zum Einbruch der Dämmerung wurde bei eiskaltem Wind der aufgeschichtete Holzstoß angezündet, dessen Feuer gut vom Dorf aus sichtbar war.
Das hierzu geeignete Holz wurde im Laufe der vergangenen Wochen jeweils in Absprache mit der Feuerwehr auf den Berg gefahren und dort aufgeschichtet. Die auch von weiter angefahrenen Gäste genossen die Stimmung im Schein der Flammen, der sprühenden Funken und der lodernden Glut.
Kunst des Abschlagens
Das himmlische Spektakel erwies sich wieder einmal als spannende Unterhaltung. Viele hatten sich mit den angespitzten Stecken aus frischer Haselrute und den abgeschrägten, kantigen Scheiben aus Buchenholz eingedeckt. Die Flugobjekte mussten nach dem Anglühen durch Schwingen in Bewegung bleiben, damit die Glut nochmal an Feuer gewinnt.
An den „Scheibenstühlen“ zeigte sich dann die wahre Kunst des Abschlagens, im richtigen Winkel beim Abprallen, und mit der geeigneten Geschwindigkeit. Viele „alte Hasen“ und auch neue Talente katapultierten die rotglühenden Scheiben in den Nachthimmel. Jeder Teilnehmer hatte eine eigene Technik entwickelt, um innerhalb seiner fünf besten Versuche die Scheiben so lang wie möglich auf dem Flug hinab ins Tal zu halten.
Weit flogen die Scheiben, zogen Kurven und gerieten mit Glück in einen Aufwind, der sie elegant in den Abhang hineintrug. Jetzt ging es um Sekundenbruchteile. Die Flugzeit der Scheiben wurden von den Helfern der Feuerwehr akribisch gemessen und entschieden über die Platzierung als „Schiibe-König“, in den Kategorien der Kinder, Frauen und Männer.
Kenntnisreich moderierte Jens Schultheiß den Wettbewerb am Mikrofon. Er motivierte die Teilnehmer, auch wenn der Abschlag der Scheiben oft nicht den Erwartungen entsprach. Das Team der Protokollanten der Zeiten mit Feuerwehrkommandant Helmut Höcklin hatte alle Mühe, der Kälte zu trotzen. Für die Notizen wurde mit einem Filzschreiber vorgesorgt, da ein Kugelschreiber bei den herrschenden Temperaturen seine Dienste versagte.
Toilettentür eingefroren
Die eingefrorene Türe der Dixie-Toilette bei der Hütte hatten die guten Handwerker bei der Feuerwehr bald wieder geöffnet. Als Favorit bei der Getränkeausgabe hatte sich schnell Glühwein erwiesen, gut dass sich die Gastgeber mit einer größeren Menge hiervon eingedeckt hatten. Mit den angebotenen Grillwürsten und Steaks war für das leibliche Wohl gesorgt.
Einige der Besucher hatten klassische weiße Marshmallows mitgebracht und rösteten diese an Stecken über der Glut des Feuers. Das herrlich süß duftende Konfekt erweckte nach seinem Karamellisieren richtiges Camping-Feeling.
In der Klasse der Kinder und Jugendlichen bis 15 Jahre bewarben sich 15 Kinder um die drei Siegerpokale. Sieger wurde der 13-jährige Georg Loret aus Schwand mit 6,87 Sekunden, gefolgt von Phil Bürger mit 3,91 Sekunden; als Dritter erzielte Mike Thelen 3,65 Sekunden Flugzeit. Alle jungen Teilnehmer erhielten für ihre sportlichen Erfolge jeweils eine Plakette, einen Lutscher und Schokolade.
Den Wanderpokal in der Damenklasse mit sieben Bewerberinnen erhielt Liska Baier mit 4,97 Sekunden, gefolgt von Helga Steinebrunner mit 4,28 Sekunden und Uschi Bächtle mit 4,13 Sekunden.
15 Bewerber gab es in der Herrenklasse. Der Wanderpokal ging an den Wieser Feuerwehrmann Jörg Kuttler aus Schwand mit 9,31 Sekunden, die zweitbeste Zeit erzielte Tobias Giesin mit 9,21 Sekunden, gefolgt von Jörg Bechtel mit 8,89 Sekunden. Die Wieser Feuerwehr bedankte sich beim Teilnehmerfeld mit einem dreifachen „Batsch-Nass“.
