Ernst Schleith: Krone-Verein hat Postkarten aus der Korrespondenz des „Chunschtmolers“ bekommen
Der Verein Krone und Kultur Kleines Wiesental hat aus dem Nachlass von Walter Flößer Postkarten aus der Korrespondenz mit dem Wiesentäler Maler Ernst Schleith bekommen.
Von Christoph Schennen
Kleines Wiesental-Wieslet. Schleith stand in gutem Kontakt zu Emil Nolde, einem Vertreter des Expressionismus.
Nolde schreibt 1911 an Schleith eine Postkarte. In seinem Schreiben bedauert er, dass die Begegnung mit ihm zu kurz war: „Lieber Freund, es war so eigentümlich Und schön dich wieder zu sehen, wir hätten gern länger mit Dir gesprochen und auch hätten wir Dich so gerne in Deinem Atelier bei Deinen Arbeiten gesehen. Sende bitte einiges nach hier. In dem kurzen Augenblick, nach zirka 14-jährigem Wiedersehen, konnte nicht so ganz die einstige Freundschaft wieder aufleben, aber hoffentlich ist das Leben noch recht lang und dann gelegentlich sehen wir uns wieder. Meine Frau grüßt und auch dein einziger Hans-Emil Nolde.“
Schleith lebte damals in der Weinbrennerstraße 15 in Karlsruhe, wo seine künstlerische Karriere mit dem Besuch von Kunstgewerbeschule und Kunstakademie einen wichtigen Schub bekam.
Eine mit dem 26. Februar 1911 datierte Postkarte zeigt, dass Nolde sehr an der Meinung seines Kollegen interessiert war.
„Lieber Schleith, eine Photographie eines meiner Bilder sende ich Dir. Dein Brief freute mich sehr. Unsere Kunst möge vielleicht sehr verschieden sein, das macht ja nichts, sende mir einiges ich hätte es so gern. Herzlicher Gruß von meiner Frau und Deinem Emil Nolde.“
Die Original-Postkarten hat der Verein dem Nolde-Museum in Seebüll geschenkt. Kopien sind im Besitz des Kulturvereins.
Weitere zwei Briefe stammen von Hans Thoma, dessen Schüler Schleith war.
Ferner übermitteln ihm zahlreiche Maler Grüße vom „Stiftungsfest des Karlsruher Künstlerbundes“.
Hans Viardot kündigte jüngst an, weitere Schleith-Bilder im Schleith-Atelier in der Wiesleter Schule aufhängen zu wollen.
