Wernfried Hübschmann ist Moderator, Dichter und Essayist. Hübschmann begrüßte die Gäste mit Einblicken ins Leben von Johann Peter Hebel und erinnerte an das bekannte Porträt des Dichters mit erhobenem Zeigefinger. „Das ist kein strenger, oberlehrerhafter Impuls, eher eine sanfte, mahnende Geste.“
Hübschmann las aus den „Kalendergeschichten“, die auch den Weg in die Weltliteratur fanden. „Hier am lodernden Feuer finden wir uns in einer Ursprungssituation der Menschheit zusammen. Hier wurde zusammen gegessen, getrunken und gesungen, wie wir hier mit Bertold.“ Und weiter: „Da wo man singt, da lass dich ruhig nieder“.
Stimmungsvoll vor dem prasselnden und lodernden Feuerstoß las er unter anderem die Geschichte „Das Feuerfünklein“ (1811), die von einer Feuersbrunst in Bonndorf handelt. Hebel mahnte hier einen vorsichtigen Umgang mit dem Feuer an.
Von Hübschmann war zu erfahren, dass Hebel ein Bewunderer des Eroberers Napoleon war. Einige Jahre später erkannte Hebel selbstkritisch, dass er sein „Fähnlein in den Wind gehalten hatte“ und seine Anerkennung versiegte, als der Glücksstern des französischen Kaisers erlosch.
Hebel unterrichtete das Volk über Politik, Landwirtschaft und den Umgang mit Tieren. Er schuf eine Art von „Volksliteratur“ , die sowohl unterhält, als auch belehrt.
Die „Kalendergeschichten“ waren in seinen besten Zeiten zwischen 1807 bis 1812 mit erstaunlichen 18 000 Exemplaren beim Volk vertreten.
Es folgten weitere Geschichten wie „Kannitverstan“, die von einem Handwerksburschen auf seiner Reise nach Amsterdam erzählt, der in Folge eines Missverständnisses zu der Erkenntnis der Vergänglichkeit des Menschen gelangt und so seine Zufriedenheit gewinnt.
Der Wahl-Wiesentäler Wernfried Hübschmann las für das begeisterte Publikum ebenfalls aus seinem Band „Wiesentalgedichte“ ein stimmungsvolles Gedicht über seine Empfindungen bei einem Nachtspaziergang in Sallneck. Bertold Hünenberger präsentierte mit seiner Gitarre im Schein des lodernden Feuers die beliebten alemannischen Lieder, wie „S’Asal-Müller Schimmel“, „Adelhuuse“ oder auch „In Mueders Stübeli“, bei denen die Gäste laut mitsangen und unterhielt das amüsierte Publikum mit einigen auf alemannisch vorgetragenen „Webstübler“-Witzen, hatte jedoch manchmal Mühe, akustisch gegen die kräftigen Windböen anzukämpfen.