Kleines Wiesental Hornschlitten nicht im Einsatz

Heiner Fabry
In früheren Jahren waren die Hornschlittenrennen oft beliebte Treffpunkte. Foto: zVg

Wintersport: Elbenschwander Rennen fällt wegen Schneemangels aus.

Kleines Wiesental-Elbenschwand - Das Hornschlittenrennen in Elbenschwand ist unter Wintersportfreunden ein ganz besonderes Ereignis, das viele „Rennfahrer“ und Schaulustige in den Wald oberhalb von Elbenschwand lockte. Wegen des fehlenden Schnees muss das Rennen in diesem Jahr aber abgesagt werden, teilt Mitorganisator Walter Seiler mit.

Hornschlittenrennen werden regelmäßig in mehreren Schwarzwaldgemeinden durchgeführt. Trotzdem ist das Rennen in Elbenschwand durchaus etwas Besonderes, so Walter Seiler. Während bei den sonstigen Veranstaltungen die Fahrer ihre Schlitten zum Startpunkt hochschieben müssen, werden sie in Elbenschwand mit einem Traktor hochgezogen. Dann geht es auf die rund drei Kilometer lange Strecke, die in Elbenschwand durch den Wald bis zum Ziel führt. Bei einem durchschnittlichen Gefälle von 15 Grad erreichen die Schlitten Geschwindigkeiten bis 70 Stundenkilometer. Auch das ist ungewöhnlich. Bei anderen Rennen wird in der Regel auf den Matten in einem Slalom-Parcours gefahren.

Bei der Gründung der Hornschlittenfreunde Elbenschwand vor 30 Jahren gingen in Neustadt noch rund 100 Fahrer an den Start. Heute sind es in der Regel noch 35 bis 40, davon acht Schlitten der Freunde aus Elbenschwand, die die alte Tradition weiteraufrecht erhalten. Die Elbenschwander Schlitten wurden alle von Martin Seiler gebaut und funktionieren immer noch prima.

Die Rennen werden in zwei Kategorien durchgeführt: die traditionellen Hornschlitten, wie sie früher zum Transport von Holz oder Heu eingesetzt wurden, haben Kufen aus Holz. Bei den Rennschlitten kommen Kufen aus Eisen oder Plastik zum Einsatz, wodurch die Schlitten deutlich schneller werden.

Das Elbenschwander Rennen hat seit Jahren mit Schneeproblemen zu kämpfen. Seit der Gründung konnten in Elbenschwand nur 14 Rennen abgehalten werden. „In diesem Jahr fehlt ganz einfach der Schnee“, klagt Walter Seiler. Zwar wurde die Strecke nach bestem Vermögen vorbereitet, aber „der Regen und starke Wind des vergangenen Wochenendes hat alles wieder zunichte gemacht“, so Seiler. „Im jetzigen Zustand der Strecke und bei den weiteren Wetteraussichten ist es unmöglich, an die Durchführung eines Rennens zu denken.“ Besonders traurig ist, dass kein Ersatztermin angeboten werden kann. Jetzt sind noch Renntermine in St. Märgen und Schönwald, danach ist die Saison so gut wie vorbei.

Dabei lief die diesjährige Saison für die Elbenschwander sehr gut an. Nach dem ersten Platz der Seiler- Enkel Max und Tim beim Rennen in Neustadt und dem ersten Platz von Andreas Seiler und Patrick Ziegler beim Rennen von Waldau hatten die Elbenschwander Hornschlittenfahrer gute Aussichten, den diesjährigen Wanderpokal nach Hause ins Kleine Wiesental zu holen.

Walter Seiler (79), der seit Beginn der Elbenschwander Rennen mitfährt und mit seinem Partner Uli Muffler so manches Mal als erster durchs Ziel ging, will übrigens aus Altersgründen in diesem Jahr aufhören. Ob einer seiner Söhne in Elbenschwand die Tradition fortführt, ist jetzt noch nicht entschieden.

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