Kleines Wiesental Humus, Sagen und Alpakas

Karin Wohlschlegel

Kleines Wiesental: Exkursion auf dem Sagenweg mit einem Biosphären-Guide

Hundert Jahre kann es dauern, bis ein Zentimeter Erdboden sich erneuert hat. Keiner der Teilnehmer der Exkursion auf dem Sagenweg „Schweizermühle“ konnte dies richtig beantworten. Wolfgang Kempf ging deshalb immer wieder intensiv auf dieses Thema ein. Als zertifizierter Biosphären-Guide hat sich der Bau- und Holzspezialist mit den Grundlagen für das erneuerbare Material Holz, dem Humus, auseinandergesetzt.

Von Karin Wohlschlegel

Kleines Wiesental. Klang die Ankündigung der Exkursion im Frühjahrsprogramm der Volkshochschule Schopfheim etwas theoretisch, vermittelte der VHS-Dozent die „Sensibilisierung für das Leben in der Erde“ ab dem Start vor dem Rathaus der Gemeinde Kleines Wiesental in Tegernau sehr anschaulich. Fünf Stunden später und sechs Kilometer weiter waren sich alle VHS-Teilnehmer einig, dass noch viel mehr Menschen mitgekommen wären, wenn sie gewusst hätten, was es alles zu erfahren gibt und wie abwechslungsreich die Tour auf dem schön gestalteten Sagenweg bis Wies ist.

Wie es sich für einen frisch zertifizierten Biosphären-Guide gehört, stellte dieser zuerst einmal das seit Juni 2017 als „UNESCO-Biosphere reserve“ anerkannte, 63 000 Hektar umfassende Biosphärengebiet Schwarzwald mit seiner artenreichen Natur- und Kulturlandschaft vor. Auf der verteilten Landkarte zeigte er die geographische Lage der beteiligten Gemeinden auf. Dazu gehört auch die seit 2009 aus acht selbstständigen Gemeinden entstandene Flächengemeinde Kleines Wiesental.

Weiter ging es mit Informationen zum Wirtshausmuseum „Krone“, dann auf Tour durch Tegernau, immer schön den in Handarbeit gefertigten Wegschildern nach – Verlaufen nicht möglich.

An jeder Station lernten Kathrin, Michael, Sofie, Florian, Dimitri, Ari, Aimée, Holger und Karin neue Aspekte der Wald- und Forstwirtschaft kennen. So erfuhren sie zum Beispiel, dass es im Kleinen Wiesental bereits seit 1919 ein Wasserkraftwerk gibt, das nicht unwesentlich zum Erfolg des gegenüberliegenden Steinbruchs führte.

Wolfgang Kempf ging alle Themen interaktiv an und bezog alle in die praktischen Übungen mit ein. Höhepunkt war sicherlich die Untersuchung des Humus mit einer beleuchteten Lupe. Sofie fand zu ihrer Überraschung eine dunkelgraue Assel und Dimitri einen lebendigen Wurm. Alle konnten aus ihren Schüsseln Büschel von verästelten Pilzfäden herausziehen. Alles Dinge, auf die man normalerweise im Alltag nicht so sehr achtet. Hier setzt die Zielsetzung der Exkursion an: Bewusstsein für die Umwelt schärfen, Achtsamkeit für die Grundlagen des Lebens fördern, sensibilisieren mit allen Sinnen sowie das Aufzeigen, dass Wald und intakte Landschaften wichtige Erholungs- und Energiespeicher für die Menschen sind.

Dass dies gelungen ist, war bei der gemütlichen Abschlussrunde bei den begeisterten Kommentaren zu spüren: „Ganzheitliche Tour in der Natur war sehr lehrreich mit geballter Information, die man sonst so nicht bekommt“, hieß es da. Oder: „Es war für alle Sinne etwas dabei“ und: „Gelungene Überraschung, dass auf dem zweiten Teil Alpakas mitliefen“.

Fazit: Die gesamte Exkursion ist für alle Naturinteressierten und insbesondere für Familien mit Kindern sehr empfehlenswert. Die nächste VHS-Exkursion auf dem Sagenweg „Schweizermühle“ im Kleinen Wiesental mit dem Biosphären-Guide Wolfgang Kempf und auch wieder mit den Alpakas findet am 25. September statt.

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