Kleines Wiesental „Ihr seid der Burner“

Gudrun Gehr
Vorsitzender Stefan Adler und Alicia Sicola bedanken sich bei Simon Rathgeber. Foto: Gudrun Gehr

Bläserjugend: Simon Rathgeber verabschiedet sich bei Sommernachtskonzert als Dirigent.

Kleines Wiesental-Tegernau - Wahrscheinlich waren es die guten Beziehungen zum Wettergott Petrus, die Dirigent Simon Rathgeber am Samstagabend im lauschigen „Krone“-Garten ausnutzte. Immerhin ist sein Vater ja Pfarrer. Daher waren unter dem ausladenden Kastanienbaum zum Sommernachtskonzert schnell alle Plätze belegt.

Hans Viardot vom KuK-Verein begrüßte die Gäste und freute sich, dass die Bläserjugend für ihr Sommerkonzert den Garten des Wirtshausmuseums ausgewählt hat. Viardot bedauerte allerdings: „Was mir nicht so gefällt, ist das Ende der Dirigententätigkeit von Simon Rathgeber.“ Dieser feiert dieses Jahr sein zehntes Jahr als Orchesterleiter der Bläserjugend.

Zögling Linda Bauer übernimmt Taktstock

Rathgeber hat beachtliche Erfolge mit den jungen Tegernauer Musikanten erzielt. Der bewährte Moderator und schlagfertige Entertainer konnte den Gastgeber Viardot schmunzelnd trösten: „Ich habe aber meinen eigenen Nachwuchs mitgebracht.“

Damit war natürlich nicht die eigene Nachkommenschaft, sondern Orchesterzögling Linda Bauer gemeint. Sie ist von Kindesbeinen an im Jugendorchester mit der Trompete aktiv. Die 16-Jährige erzählt: „Ich wurde von vielen Leuten dazu ermuntert, die Nachfolge von Simon Rathgeber anzutreten.“ Linda hat deshalb an der Musikakademie Staufen einen Dirigentenkurs absolviert und stellte ihr neuerworbenes Können, zunächst zwar mit etwas weichen Knien, aber mit bestem Erfolg gleich unter Beweis. Simon Rathgeber sicherte der Nachwuchsdirigentin seine Unterstützung zu.

Völlig der Situation angepasst legte die Bläserjugend mit Simon Rathgeber gleich los: „Back to the Future“, die Titelmelodie aus der bekannten Filmtrilogie „Zurück in die Zukunft“, ist ein anspruchsvolles Blasorchesterstück, das von den jungen Musikern bestens bewältigt wurde.

Rührende Abschiedsszenen

Das irische Folk-Stück „Celtic Air and Dance“ mit seinen drei verschiedenen Tempostadien spiegelt die vielseitigen musikalischen Fähigkeiten des Jugendorchesters. Der musikalische Bogen wurde weitergespannt über „Don’t Stop me Now“ von Queen mit einem Solo am Altsaxophon von Alicia Sicola. In die Gefilde der USA führte der mitreißende und einprägsame Marsch „Captain America“ von Alan Silvestri und die Titelmelodie der „Abenteuer von Tim und Struppi“.

Die Vorsitzende der Bläserjugend, Alicia Sicola, bedankte sich beim langjährigen Dirigenten, der aus beruflichen Gründen seinen Taktstock abgeben möchte. Sie ist überzeugt: „Ohne dich würde die Bläserjugend nicht so dastehen wie sie dasteht.“

Bei allen Leistungsabzeichen unterstützte Simon Rathgeber seine Schützlinge. Alicia Sicola weiter: „Du hast auch das ganze Drumherum für uns geregelt“. Auch Stefan Adler, Vorsitzender des Musikvereins Tegernau, bedankte sich: „Ich habe zwei weinende Augen bei deinem Abschied. Du hast den Taktstock nicht nur zum Wedeln benutzt.“ Froh ist Adler, dass Simon Rathgeber wenigstens als Aktiver beim Musikverein weiter zur Verfügung steht. Das Jugendorchester hatte eine besondere Überraschung vorbereitet: Das Orchesterstück „Chöre“ von Mark Forster wurde umgetextet. Unter Leitung der neuen Dirigentin nahmen jeweils die einzelnen Register die Melodie des Stückes auf und sandten eine musikalische Liebeserklärung an ihren „Ex“.

Schlußendlich musste Simon Rathgeber ein Bad aus der Konfetti-Kanone über sich ergehen lassen. Er war sichtlich gerührt: „Wie habt ihr das hinter meinem Rücken geschafft, das einzustudieren?“ Und weiter: „Ihr seid der Burner.“ Sein Dank galt allen Unterstützern des Jugendorchesters. Ein letztes Stück galt dem jazzigen New-Orleans-Dixie. Der lange und begeisterte Beifall des Publikums bewies die Wertschätzung, die Rathgeber in all den Jahren reichlich verdient hat.

Eine letzte Überraschung

Im stimmungsvoll illuminierten „Krone“-Garten unter dem sternenklaren Nachthimmel kündigte der scheidende Dirigent eine letzte Überraschung an.

Nach dem zweistündigen Konzert ließ das Jugendorchester ein Feuerwerk in den Tegernauer Himmel steigen, das dem Abschied des überaus beliebten Dirigenten Simon Rathgeber gewidmet war.

Ein kleiner finanzieller Zustupf im Umschlag wurde von KuK an die Bläserjugend als Dank für das stimmungsvolle Konzert ausgehändigt.

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