Zeitzeuge Ernst Brenneisen aus Schlächtenhaus, Jahrgang 1932, erinnerte sich an einen Pilzsucher, der nach dem Krieg in etwa 1000 Metern Entfernung von seinem Elternhaus aus einem Reisighaufen eine Kinderhand hervorragen sah und dies seinem Vater mitteilte. Gefunden wurde von ihm die Leiche eines der Jungen, der von den „Werwölfen“ erschlagen wurde. Auch noch nach langen Jahren berichtete der Zeitzeuge mit Tränen in den Augen, dass ein Gemeindearbeiter die Leiche mit dem Pferdegespann abholte und sie zuerst am Brunnen beim Friedhof reinigen musste.
Brenneisen sagte: „In Hägelberg wurde geschwiegen.“ Dabei dürfte das Treiben der Werwölfe nicht unbeobachtet geblieben sein, die Jungen liefen stets mit ihren Karabinern durch den Ort, verschafften sich beim Ortsgruppenleiter Nahrung für ihre Stellung und beschimpften einzelne Bewohner als Feiglinge. Dennoch meint er: „Die Kinder wurden fanatisiert, und ihnen wurde vom Endsieg und von Wunderwaffen erzählt.“
Zwangsarbeit
Bereits 2006 hatte sich die Initiative KuK des Themas Zwangsarbeit angenommen und eine berührende Zeichnung von „Luc“ im KuK-Kunstkalender veröffentlicht. Luc war französischer Kriegsgefangener und im „Rieder Gefängnis“ stationiert. Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt.
Hans Viardot erinnerte an den Gottesdienst im November 2015 in Tegernau mit Pfarrer Rave und den Konfirmanden, die mit einer Pantomime an die Getöteten erinnerten.
Forschungsstelle
Oliver Uthe, Kreisarchivar des Landratsamtes, berichtete von der Gedenkstelle „Polenbuche“ in Grenzach-Wyhlen, initiiert vom Heimatverein Grenzach-Wyhlen. Er wies auf die Möglichkeit einer Recherche bei einer Forschungsstelle in Polen hin, wo möglicherweise Angehörige der Verstorbenen ermittelt werden können. Weiterhin wird derzeit „Die Geschichte des Kleinen Wiesentals im Dritten Reich“ von Hansjörg Noe aufgearbeitet. Diese wird in einem Sonderband des Markgräfler Geschichtsvereins erscheinen.
Mit Förster Rüdiger Motzke wurde die neuzeitliche archäologische Maschinengewehr-Stellung, ohne nähere Ortskenntnis kaum auffindbar, am „Tannenkopf“ besichtigt. Die Stellung am „Hirschkopf“ mit den fünf noch erkennbaren Proviantgruben konnten infolge der Schäden von Sturm „Burglind“ nicht besucht werden.