Kleines Wiesental Interessen unter einen Hut bringen

Markgräfler Tagblatt
Sprachen über die Hilfe- und Beratungsangebote der Villa Schöpflin (von links): Landrätin Marion Dammann, Hans Schöpflin und Minister Manfred Lucha. Foto: Michael Werndorff Foto: Markgräfler Tagblatt

Ministerbesuch: Präventionsprojekt HaLt bundesweit erfolgreich / Rahmenvereinbarung rückt näher

Von Michael Werndorff

Manfred Lucha, Minister für Soziales und Integration von Baden-Württemberg, hat gestern die Villa Schöpflin, Zentrum für Suchtprävention, besucht, um sich vor Ort über die regionalen und bundesweiten Hilfe- und Beratungsangebote zu informieren und sich mit den Verantwortlichen auszutauschen. Dabei stand auch eine Rahmenvereinbarung mit dem Land auf der Agenda, bei der es noch offene Fragen zu klären gilt.

Kreis Lörrach. Eine positive Bilanz konnten die Verantwortlichen des Präventionszentrums ziehen, allen voran Stiftungsgründer Hans Schöpflin und Geschäftsführer Tim Göbel. Seit 15 Jahren besteht die Stiftung, die es sich zum Ziel setzte, bedarfsgerechte, wirksame und nachhaltige Präventionsmaßnahmen für Kinder, Jugendliche, Bezugspersonen sowie Lehrkräfte und sozialpädagogische Fachkräfte im Landkreis Lörrach und bundesweit umzusetzen, wie Peter Eichin, Geschäftsführer des Präventionszentrums, erklärte. Hierbei ist die Institution in verschiedenen Themenbereichen tätig, zum Beispiel in Sachen Alkohol, Drogenkonsum, neue Medien und neuerdings auch Glücksspiel. Ein besonders erfolgreiches Projekt, das sich mit 160 Standorten in 14 Bundesländern und einem eigenen Service-Center etabliert hat, ist „HaLT – Hart am LimiT“, bei dem es um das Thema Alkohol geht.

Wie Susanne Schmitt, Leiterin des HaLt-Service-Centers, erläuterte, seien bundesweit 1000 Fachkräfte für das Projekt im Einsatz. Allerdings fehle die politisch-strukturelle Verankerung in Baden-Württemberg, wie es gestern von Seiten des Präventionszentrums hieß.

Ein wichtiger Aspekt sind nämlich die Rahmenvereinbarungen auf Landesebene, welche die Fördersätze für die Leistung der Fachkräfte definieren und die bei den Krankenkassen abgerechnet werden können. In Baden-Württemberg, wo das Alkoholpräventionsprogramm mit insgesamt 23 Standorten besonders stark aufgestellt ist, gibt es indes keine Vereinbarung, wie Schmitt kritisierte.

So müsse pro Fall die erbrachte Beratungsleistung mit der jeweiligen Krankenkasse individuell abgerechnet werden – eine zeitaufwendige Prozedur, erklärte Schmitt auf Nachfrage. Allerdings ist nach den vergangenen Landtagswahlen wieder Bewegung in die Sache gekommen – ein Gespräch im Sozialministerium zur weiteren Klärung findet am 27. November statt. Eichin ergänzte, dass hier angesichts des großen Bedarfs an der Präventionsarbeit Handlungsbedarf bestehe.

Für Minister Lucha steht fest, dass hier eine Vereinbarung gefunden werden muss, das gestrige Treffen sollte ein weiterer Impuls hierzu sein, wie der Gast aus Stuttgart betonte. Lucha erklärte, dass das Land nun mehr Geld für Präventionsarbeit in die Hand nehme und man bedarfsgerecht ansetzen wolle.

Allerdings gibt es in Baden-Württemberg noch andere Anbieter von Präventionsangeboten, und vor dem Hintergrund einer Rahmenvereinbarung gilt es, die Interessen unter einen Hut zu bringen. „Der Dissens muss offen angesprochen werden“, erklärte Lucha, zudem gebe es nicht die eine erfolgreiche Methode, sondern viele gute Ansätze, spielte er auf die unterschiedlichen Interessen der verschiedenen Verbände in Baden-Württemberg an. Aus diesem Grund will das zuständige Referat im Sozialministerium eine Vereinbarung für HaLt und ähnliche Konzepte, wie es weiter hieß. Schmitt zeigte sich zufrieden mit der Botschaft des Ministers, wie sie auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte.

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