Kleines Wiesental Jubiläumsrückschau auf aktive Jahre

Sonja Eiche
Der Vorstand des Vereins Erneuerbare Energien Kleines Wiesental: (von links) Daniel Weiß, zweiter Vorsitzender, Gerhard Pfeifer, Joachim Trautwein, Dieter Ebernau, Vorsitzende Patricia Fromm (mit Fotobuch vom Klima-Festival), Rechner Helmut Grether, Schriftführerin Sonja Eiche (mit Chronik), Werner Schleith und Norbert Eiche. Foto: Verein Erneuerbare Energien Kleines Wiesental

Der Verein Erneuerbare Energien wurde vor zehn Jahren gegründet.

In der Mitgliederversammlung wurde Rückschau gehalten. Alles begann 2012 mit einer ersten Bürgerversammlung. Ziel war der Bau eines Bürgerwindrades und die Bildung einer Genossenschaft. Nach Beratungen entschied man sich dann für eine Vereinsgründung –am 15. März 2013 wurde der Verein „Erneuerbare Energien Kleines Wiesental“ ins Vereinsregister eingetragen. Vorsitzender war Heiner Fabry (inzwischen verstorben), der Ziele und Aktivitäten wesentlich mitgeprägt hat.

Viel Zulauf

Nachdem sich der junge Verein im Mai 2013 in einer aus allen Nähten platzenden Veranstaltung den Bürgern des Kleinen Wiesentals vorgestellt hatte, gab es viel Zulauf. Die positive Grundstimmung entstand durch die Erkenntnis, dass fossile Rohstoffe endlich sind, man jedoch vor Ort im Kleinen Wiesental zahlreiche Möglichkeiten für regenerative Energien zur Verfügung hat.

Neben der Windkraft widmete sich der Verein auch weiteren Ideen wie Nahwärme-Netze, Kleinwasserkraftwerke, Bioenergiedorf, Geothermie; eine Vortragsreihe fand statt. Nach der Entdeckung einer warmen Quelle in Bürchau wurde dieses Projekt intensiv verfolgt – Messungen und eine wissenschaftliche Arbeit wurden erstellt; jedoch verlief es nach einigen Jahren im Sand. Die Nahwärme dagegen ist laut Verein eine echte Erfolgsgeschichte.

Nahwärme und Solarthermie

In Absprache mit dem – ebenfalls an erneuerbaren Energien interessierten – Bürgermeistern, mit Verantwortlichen des Kraftwerks Köhlgartenwiese und mit Hilfe eines engagierten promovierten Praktikers konnten Mitglieder des Vereins viele Bürger in Tegernau und Wies vom Bau eines gemeinschaftlichen Nahwärmenetzes überzeugen.

Die Wärmeversorgung von 40 oder mehr Haushalten durch einen zentral gelegenen Hackschnitzel-Container ist nicht nur kostengünstig, sondern auch gut für die Dorfgemeinschaft, wie Anlieger berichten. Beim Tag der Offenen Tür 2019 in Wies konnte das Nahwärmenetz besichtigt werden, ebenso die neu installierte Solarthermie-Anlage.

Auch Neuenweg wurde 2020 ans Nahwärmenetz angeschlossen – die Bürger waren auf Zack und ließen die Rohre gleichzeitig mit den ohnehin geplanten Maßnahmen – Abwasser, Strom und Breitband –verlegen. Bereits 2015 hatte der Gemeinderat beschlossen, auf dem Zeller Blauen Flächen für Windenergieanlagen auszuweisen. Überraschenderweise habe sich ab 2017 in Bürchau Widerstand gegen Windkraft geregt, habe es offene Anfeindungen und Unterstellungen gegenüber Gemeinderäten und Bürgermeister gegeben, so der Verein.

Bürgerversammlungen

Zur Deeskalation gab es Bürgerversammlungen, um über die Notwendigkeit und Unbedenklichkeit der Windenergie zu informieren. Auch der Erneuerbare-Energien-Verein habe durch Recherche Argumente der Windkraft-Gegner widerlegen können, hieß es bei der Versammlung.

Im Februar 2021 wurde der Verein in die Sendung „ZDF Frontal 21“ eingebunden – für eine Reportage über den schleppenden Ausbau der Windkraft in Baden-Württemberg.

Dass die Landesregierung in Bezug auf Windkraft nun mehr bewegen will, mache Hoffnung. Wichtig ist dem Verein die Information der Menschen. Auch an Demonstrationen für das Klima beteiligen sich Mitglieder.

Klima-Festival

Eine Klimawandel-Ausstellung im Rathaus Tegernau und eine Handy-Sammelaktion waren weitere Projekte. Es werden Kooperationen mit anderen Gruppen gepflegt – so mit „Bürgerwindrad Blauen“, „Runder Tisch Klima Lörrach“ und „Klimaneutrale Stadt Schopfheim“.

Ein Umschlagplatz für Neues rund um Energie war das Klima-Festival. In den letzten Jahren widmet sich der Verein verstärkt der Energieerzeugung durch Sonne.

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