Kleines Wiesental „Leitungsbau verläuft schleppend“

Markgräfler Tagblatt
Daniel Weiß (rechts) lief mit den Bürger zu der Stelle, wo die Heizzentrale gebaut werden soll.                                                                                                                                                                                                                                                                                Foto: Christoph Schennen Foto: Markgräfler Tagblatt

Nahwärmenetz: Daniel Weiß (EWS) informiert über den aktuellen Stand des Ausbaus in Neuenweg

Daniel Weiß, Geschäftsführer des Bereichs Nahwärme bei den Elektrizitätswerken Schönau (EWS), hat am Dienstagabend die Bürger von Neuenweg über den aktuellen Stand beim Bau des Nahwärmenetzes informiert. Die Veranstaltung war auf Initiative des Ortschaftsrats zustande gekommen. 95 Prozent der Haushalte wollen sich laut EWS an das Nahwärmenetz anschließen lassen.

Von Christoph Schennen

Kleines Wiesental-Neuenweg. „Der Leitungsbau verläuft schleppend“, konstatiert Weiß. „Er ist zu 30 Prozent abgeschlossen.“ Die Baufirma, die mit dem Leitungsbau beauftragt wurde, hat noch zahlreiche andere Aufträge zu erledigen und schafft bisher nur mit einer Kolonne, was das Bauprojekt verzögert. Die Tiefbaufirmen seien auch aufgrund des Glasfaserausbaus im Landkreis Lörrach ausgelastet. Derzeit werden in Neuenweg Wasser-, Glasfaser-, Wärme- und Stromleitungen verlegt. Verzögert wurde das Projekt auch, weil sich der Energiedienst „erst“ im April 2018 entschieden hat, Stromkabel in Neuenweg zu verlegen. „Daraufhin musste eine neue Planung gemacht werden“, sagt Weiß. Er zählt auf: „Die Heizzentrale ist final geplant, der Heizkessel und der Pufferspeicher sind bestellt und der Heizungsbau ist kurz vor der Vergabe.“ Von der Heizzentrale wird nur der Pufferspeicher und der Kamin sichtbar sein. Alles andere befindet sich im Untergrund.

Die Heizzentrale in Neuenweg soll aber nur halb so tief in die Erde ragen wie die in Tegernau (sechs Meter).

Holzhackschnitzel kommen im Winter wöchentlich

Der Hackschnitzelbunker hat eine Kapazität von 800  000 Kubikmeter Holzhackschnitzel. „Je nach Kapazität der Holzhackschnitzel-Laster sind 20 bis 25 Anfahrten pro Jahr notwendig. Im Winter kommen sie einmal in der Woche“, sagt der Energieexperte der EWS.

In einem nächsten Schritt soll im nächsten Jahr auch eine Solaranlage mit Röhrenkollektoren auf dem Dach des Weideschuppens installiert werden (Solarthermie). Allerdings müsse hier erst ein Statiker gefragt werden, ob das Dach eine solche Anlage trage. Weiß hält es für wichtig, die Bürger von Neuenweg bei der Realisierung des Nahwärmenetzes mitzunehmen. Sie dürfen mitbestimmen, wo die Heizzentrale gebaut werden soll. Sie entsteht zwischen der Giebelseite des Weideschuppens und dem Feuerwehrhaus. Weiß zählt die Vorteile durch Nahwärmeversorgung auf: „Die Verbrauchskosten sind ähnlich wie bei einer Ölheizung. Die Kohlendioxid-Emissionen werden reduziert. Sie machen etwas für den Klimaschutz.“ Das Heizmaterial stamme aus der Region, wie Weiß versichert. Für einen Holzhackschnitzelvertrieb lohne sich ein überregionales Geschäft in der Regel nicht, weil bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten auf den Transport entfielen. Angesprochen wurde Weiß auch auf das Thema Rauchgasreinigung. Die Heizzentrale besitze einen Elektrofilter, der den Feinstaubgehalt des emittierten Gases auf 18 μg pro Kubikmeter Luft senke. Durch den Filter werde im Vergleich zu einem Holzofen bis zu 15 Mal weniger Feinstaub emittiert, schätzt Weiß. Die beim Verbrennungsprozess entstehende Asche werde auf der Deponie entsorgt. Im Anschluss an die Informationen im Rathaus ging es - es war fast schon dunkel - gemeinsam an die Stelle, wo sie gebaut werden soll.

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