Kleines Wiesental Mehr als fünf Millionen Euro investiert

Markgräfler Tagblatt
Welche Arbeiten für die Wasserversorgung ausgeführt werden mussten, erläuterte Bürgermeister Gerd Schönbett im vergangenen Jahr. Foto: Archiv

Neuenweg: Nahwärme, Glasfaser, Wasser, Straßen, Strom: Am Sonntag laden die Investoren zum „Tag der offenen Tür“ ein

In einer Gemeinschaftsaktion wurden unter Federführung der Gemeinde die öffentliche Wasserversorgung des Ortsteils erneuert und erweitert, im Kernort ein Nahwärmenetz gebaut, im Kernort und den Belchenhöfen ein flächendeckendes Glasfasernetz verlegt, das Stromnetz größtenteils in den Boden verlegt, das Straßennetz des Kernorts zu einem großen Teil erneuert und die Wasserversorgung der Allmendweiden an das öffentliche Wassernetz angeschlossen.

Kleines Wiesental-Neuenweg. Insgesamt wurden in Erhalt und Ausbau der örtlichen Infrastruktur über fünf Millionen Euro investiert. Über 50 Prozent der Finanzierung erfolgte über Zuschüsse. Angesichts des Umfangs der Arbeiten und der Bedeutung für den Ort veranstalten die verschiedenen Beteiligten am Sonntag, 19. September, von 11 bis 16 Uhr einen „Tag der offenen Tür“.

Nach einer kurzen Eröffnung beim Weideschuppen in Neuenweg besteht im Anschluss daran die Möglichkeit, an verschiedenen Orten die ausgeführten Arbeiten unter fachkundiger Begleitung zu besichtigen.

Der Ortsteil (OT) Belchenhöfe war neben dem OT Kühlenbronn der einzige OT der Gemeinde Kleines Wiesental ohne öffentliche Wasserversorgung. Im Gegensatz zu Kühlenbronn, wo es einen gemeinsamen Hochbehälter für die Wasserversorgung gibt, wurden die Häuser an den Belchenhöfen bisher über einzelne Brunnstuben mit Wasser versorgt. Je nach Größe dieser Brunnstuben traten bei einigen Häusern schon nach kurzen Trockenphasen Engpässe bei der Wasserversorgung auf. Hinzu kamen immer wieder Probleme hinsichtlich der hygienischen Belastung.

Da zudem in Neuenweg selbst die grundlegende Sanierung des alten Hochbehälters anstand, fasste der Gemeinderat im Jahr 2016 den Beschluss, die Wasserversorgung im Ortsteil Neuenweg umfassend zu sanieren und umzustrukturieren.

Konkret wurden folgende Einzelmaßnahmen beschlossen und umgesetzt

• Stilllegung des alten Hochbehälters (HB) in Neuenweg, damit verbunden die Aufgabe der Nutzung der Leusenmattquellen

• Nachrüstung des HB im Heubronn mit einer UV-Desinfektionsanlage und einer Behandlung zur Entfernung von Radon

• Erneuerung der Pumpstation im Heubronn

• Neubau eines neuen Druckunterbrechers auf der Eck

• Neuverlegung einiger Hausanschlüsse in Neuenweg

• Bau einer Wasserleitung zur Versorgung der Allmendweiden ( Biosphärenprojekt)

• Bau einer öffentlichen Wasserversorgung der Oberen Belchenhöfe (zwölf Wohnhäuser, eine Gaststätte, ein Beherbergungsbetrieb, insgesamt 35 Einwohner).

Ein riesiges Gemeinschaftsprojekt

Im Rahmen einer Bürgerinformation im Jahr 2017 kam der Gedanke auf, im Zuge der Bauarbeiten ein Nahwärmenetz für den Kernort zu planen. Eine entsprechende Umfrage bei den Einwohnern zeigte ein sehr großes Interesse. So wurde noch im Jahr 2017 der Bau eines Nahwärmenetzes für Neuenweg beschlossen, nachdem mit der EWS Energie GmbH ein Investor gefunden wurde.

Zeitgleich signalisierten sowohl der Zweckverband Breitband Lörrach sowie die ED Netze GmbH Interesse an einem Mitverlegen ihrer Infrastruktur. Zum Abschluss der Arbeiten wurde dann im Sommer 2021 ein Großteil des innerörtlichen Neuenweger Straßennetzes saniert.

Von der Gemeinde wurden im Rahmen dieser Arbeiten insgesamt

• 1,7 Mio Euro in den Ausbau und Umbau der Wasserversorgung und

• 375 000 Euro in die Sanierung des Straßennetzes investiert.

Die Bauarbeiten erstreckten sich vom Herbst 2017 bis in den September 2021. Bis dato wurden in den Ausbau des Breitbandnetzes Neuenweg inklusive Belchenhöfe etwa 750 000 Euro investiert. 2022 steht der Bau des Netzes in Heubronn (Vorder-, Mittel- und Hinterheubronn) an. Hier rechnet der Zweckverband mit etwa 300 000 Euro. Insgesamt wird damit in den Ausbau des Breitbandnetzes in Neuenweg inklusive Ortsteile annähernd eine Million Euro investiert.

Die EWS Schönau Energie GmbH errichtete im selben Zeitraum ein Nahwärmenetz. Auf dem aktuell insgesamt 2,3 Kilometer langen Netz wurden 51 Nahwärmeanschlüsse verlegt. Aktuell beziehen bereits 15 Häuser die Wärme aus dem Netz. 2021 wurden bis Ende August 204 500 kwH Wärmeenergie geliefert. Die Investitionskosten beliefen sich auf 1,5 Millionen Euro.

Die ED Netze warten beim „Tag der offenen Tür“ am Sonntag in Neuenweg mit einer  Fahrzeugschau und einem Infostand auf. Rund eine halbe Million Euro hat die ED Netze GmbH als Netzbetreiber in das Stromnetz des Ortsteils Neuenweg der Gemeinde Kleines Wiesental in den vergangenen Monaten investiert.

Fahrzeugschau und Kabelmesswagen

Ziel war, die Versorgungssicherheit auch für die Zukunft zu garantieren und weite Teile des Stromnetzes in den Boden zu legen. ED Netze folge damit ihrer Investitions- und Erneuerungsstrategie, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Während des Projektes wurde ebenfalls das Neubaugebiet Hofstelle II erschlossen.

Bei den Arbeiten haben die Techniker der ED Netze mehr als drei Kilometer Niederspannungskabel und fast einen Kilometer Hausanschlusskabel verlegt, bei zwei Trafostationen die Trafos getauscht sowie die Niederspannungsverteilung vor Ort erneuert. Beim Trafotausch wurde der Netzbetreiber seiner nachhaltigen Firmenphilosophie gerecht. Beide Trafos sind auf dem neuesten Stand der Energieeffizienz und mit umweltfreundlichen Bio-Ester-Isoliermittel ausgestattet. „Das reduziert Energieverluste und ist zudem ökologisch sinnvoll“, so ED Netze.

Beim Auswahl der Planungs- und Baupartner stand die Regionalität im Vordergrund. So griff der Netzbetreiber auf bewährte heimische Partner zurück. Damit bleibt auch die Wertschöpfung in der Region.

ED Netze startete Anfang 2018 mit den Bauarbeiten und beendete sie in diesem Jahr. Dabei habe sich die Zusammenarbeit mit den beteiligten Unternehmen als äußerst hilfreich und zielführend herausgestellt. Durch die Koordination im Tiefbau konnten die Kosten für die Gemeinde reduziert werden. Da die verschiedenen Kabel und Leitung gemeinsam verlegt wurden, wurden Mehrfachausgrabungen vermieden. Die Bauarbeiten endeten in diesem Jahr.

Beim „Tag der offenen Tür“ am Sonntag, 19. September, präsentiert sich ED Netze von 11 bis 16 Uhr. Bei einem Infostand können sich Interessierte über die Arbeiten kundig machen.

Eine Fahrzeugschau mit Kabelmesswagen und Hubsteiger zeigt zudem die Leistungsfähigkeit des Netzbetreibers.

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