Kleines Wiesental Mitmach-Gottesdienst sprach viele an

Markgräfler Tagblatt
Der Reformationstag mal anders: Sola Scriptura in der ­Laurentiuskirche mit den Konfirmanden.                Foto: Gudrun Gehr Foto: Markgräfler Tagblatt

Kirchengemeinde: „Church Night“-Premiere am Reformationstag / Sinne der Besucher waren gefragt

Kleines Wiesental (ger). Premiere im Kleinen Wiesental: Das erste Mal fand in der Kirchengemeinde des Kleinen Wiesentals die Church Night statt, das Motto lautete „Reformationstag erleben & feiern“.

Das „Kreativ-Team“ der Kirchengemeinde des vorderen und oberen Kleinen Wiesentals hatte für diesen Anlass in der Laurentiuskirche Tegernau allerhand auf die Beine gestellt und für einen ungezwungenen Gottesdienst der besonderen Art gesorgt.

Sabine Pfefferle und Thomas Sturm erklärten den zahlreich erschienenen Besuchern: „Viele von euch sind heute wahrscheinlich das erste Mal an einer Church Night - uns geht’s als Team auch so.“ Die Gäste der Veranstaltung erfuhren, dass die ersten Church Nights im Jahr 2006 auf Initiative des evangelischen Jugendwerks in Württemberg gefeiert wurden. Seitdem finden sie jedes Jahr rund um den Reformationstag statt, hier können junge Menschen in der Kirchengemeinde Kirche „mal anders“ gestalten.

Der Phantasie des Nachwuchses sind keine Grenzen gesetzt: Events mit kreativen, sportlichen oder musikalische Aktionen in oder außerhalb der Kirche sind angesagt. „So erklärt sich auch der neumodische englische Name Church Night. Das klingt in jungen Ohren einfach besser als Kirchennacht.“ Das Ganze richtet sich an alle Kirchenmitglieder, ob jung oder alt.

Selbst aktiv werden

Reformation mit positiver Wahrnehmung: „Bei diesem mal anderen Gottesdienst heute abend sollt ihr selbst aktiv werden. An vier Mitmach-Stationen sprechen wir eure Sinne an, es gibt vieles zu sehen, zu riechen, zu hören, zu fühlen“, so das Moderatorenteam.

Der Chor des „Kreativ-Teams“ hatte einige Lieder aus dem neuen Gesangbuch der evangelischen Landeskirche einstudiert, die vom Organisten Hendrik van Heel und von Tobias Giesin am Cajon begleitet wurden. Die Besucher sangen ebenfalls mit. Der Kirchenälteste Dietmar Polster und Birgit Polster vermittelten einige nachdenkliche Betrachtungen zur Bibel. Dietmar Polster stellte fest, dass ohne Bibel so frühzeitig keine Brille erfunden worden wäre. Mönche des Jahres 1280 hatten den „Lesestein“, eine Materialverbindung von Quarz und dem Bergkristall Beryll, erschaffen, um ihre Lesefähigkeit zu steigern und biblische Studien durchführen zu können. Auch die erste Mähmaschine, die durch Pferde gezogen wurde, verdankt der Bibel ihre Erfindung.

Eine kleine Filmvorführung in der Kirche zeigte den damaligen landwirtschaftlichen Fortschritt: Der fromme und hilfsbereite Erfinder Cyrus McCormick wollte 1832 das schwere Los der Sklaven erleichtern und schuf den ersten „Virginia Reaper“, in Befolgung des biblischen Rates „Macht euch die Erde untertan“. Vier Säulen der Reformation: Die vier Alleinstellungsmerkmale der Reformation wurden in den Mitmachstationen des „Kreativ-Teams“ verdeutlicht.

Viel zu entdecken

Die Gäste konnten die Stationen erkunden und schauen, was es zu entdecken gab. „Sola Fide“ bedeutet „Allein der Glaube“ und beinhaltete Vertrauensübungen, hier wurden unter Führung eines Partners einigen Experimentierfreudigen die Augen verbunden, dann ging es gemeinsam zum Altar. Die Mitmachstation „Sola Gratia“, also „Allein die Gnade“, war in einer Lounge-Ecke mit Liegestühlen eingerichtet. Hier konnte der Besucher „chillen“, seine Seele baumeln, sich verwöhnen lassen und an duftenden Kräutern riechen.

Konfirmanden betreuten die Station „Sola Scriptura“ (allein die Schrift). Hier konnte der Besucher seine Gefühle in einem Gästebuch verewigen, Lesezeichen gestalten oder Bibelverse vorbereiten. In der Station „Solus Christus“, die stimmungsvoll mit brennenden Kerzen ausgeschmückt war, wurde Stille zum Zwiegespräch mit Gott vermittelt. Auch eine „Segensstation“ war vorbereitet: Besucher konnten von Fabienne Gentner und Birgit Polster einfühlsam und individuell gesegnet werden. Fabienne Gentner vom „Kreativ-Team“ verabschiedete die Besucher des ungewöhnlich gestalteten und gelungenen Reformationsabends. Anschließend waren die Gäste zum Gespräch geladen.

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