Kleines Wiesental Närrischer Funke springt über

Markgräfler Tagblatt

Buurefasnacht Wieslet: Der Rekord-Umzug zum Jubiläum war ein Spiegelbild der alemannischen Fasnacht

Überwiegend schaurig, sowohl was die Narrenfiguren anging als auch bezüglich des Wetters war es beim großen Nachtumzug des Wiesleter Buurefasnachtsvereins am Samstagabend. Trotzdem aber fand das aus Anlass von 44 Jahren des Bestehens der Buchwaldschratte nach langer Pause wieder auf die Beine gestellte Spektakel großen Anklang.

Von Ralph Lacher

Kleines Wiesental-Wieslet. Viele Zuschauer sahen den bislang größten Wiesleter Buurefasnachtsumzug mit rund 1500 teilnehmenden Närrinnen und Narren und erlebten im Dorf an der Kleinen Wiese zünftige Buurefasnachts-Freuden mit den Gastgebern um das Führungsduo Cinzia Messa und Kim Schaubhut.

Deren Einladung waren 73 Cliquen, Zünfte und Guggenmusiken aus dem gesamten südbadischen Raum Folge geleistet. Der Narrenwurm formierte sich von Enkenstein her und setzte sich am Wiesleter Ortschild Schlag 18.33 Uhr in Bewegung. Nach einigen Minuten des Fußmarschs konnte Heimo Schaubhut, langjähriger Buurefasnachts-Chef in Wieslet, als Conférencier vom Komiteewagen bei der Brücke die Umzugs-Führungs-Formation von den Sengelegeistern aus Schopfheim willkommen heißen.

Hinter den Schopfheimer Geistern tummelten sich dann mal schaurig-grimmige, mal heitere Narrengestalten aus der Umgebung, etwa aus Steinen, Sallneck, Zell und Adelsberg, Schopfheim, Kandern, Hausen, Grenzach-Wyhlen, Wehr, Lörrach mit Stadtteilen, Fröhnd, Fahrnau, Rümmingen, Rheinfelden, Wollbach und Maulburg.

Aber auch von weiterher, etwa aus Freiburg und Bötzingen, Albbruck am Hochrhein, Pfaffenweiler, Lahr, Müllheim, Bad Krozingen, Glottertal, Kuppenheim und Neuweier hatten Fasnächtler den Weg zum Wiesleter Nachtumzug gefunden und machten diesen zum manchmal lauten, immer bunten und farbenprächtigen Spiegelbild der alemannischen Fasnacht. Besonders gut an kamen die Guggemusiken mit ihren schräg-lautstarken, zum Mitschunkeln und -klatschen animierenden Klängen, vor allem bei spontanen Platzkonzerten.

Auch die Narren kamen gut an, die sich als großzügig erwiesen und überwiegend kleinere, aber immer auch mal größere Zuschauer mit Süßem, Salzigem und Obst bedachten.

Natürlich blieben auch Späße mit (als solche auserkorenen) Schönheiten unter den Zuschauerinnen nicht aus. Andere stellten den Kontakt mit dem Publikum übers Animieren zum Mit-Intonieren des jeweiligen „Schlachtrufs“ her. So sprang der Funke närrischen Frohsinns schnell über auf die Zuschauer. Diese wie auch die Veranstalter würdigten mit Beifall und Lob vom Komiteewagen die närrischen Gäste, die mit Umzugswagen gekommen waren. Wie Heimo Schaubhut sagte, wisse man den Aufwand, den die Cliquen angesichts von strengen behördlichen Auflagen für diese Narren-Gefährte betreiben müssen, sehr zu schätzen.

Im Anschluss an den Umzug war die Fasnachtsfete noch lange nicht vorbei. An den Bewirtungsständen entlang der Umzugsstrecke ließen es sich die Zuschauer und nicht wenige der aktiven Umzugsteilnehmer noch lange gut gehen, und in der Gemeindehalle schlugen die Stimmungswogen beim großen Buurefasnachtsball bis nach Mitternacht hoch (Fotogalerie online unter www.markgraefler-tagblatt.de).

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