Kleines Wiesental Natur und Heimat kennenlernen

Markgräfler Tagblatt
 Informierte über die Pläne: Sabine Imping.       Foto: Rolf Reißmann Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Biosphärenklassenzimmer für die Nachbarschaftsschule / Eröffnung in einem Jahr

Die Nachbarschaftsschule im Kleinen Wiesental soll etwas ganz Pfiffiges erhalten – ein Biosphärenklassenzimmer. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte Sabine Imping, stellvertretende Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Nachbarschaftsschule, die Pläne vor.

Kleines Wiesental (rr). Der Raum an sich steht dafür zur Verfügung, das ist der bisherige Physikraum. Da die Schule schon jetzt als Naturparkschule eingestuft ist, passt auch diese neue Lernmöglichkeit gut zu diesem Charakter. Dabei soll vor allem das Kennenlernen der Heimat mit all ihren Facetten im Mittelpunkt stehen.

„Die Kinder werden dabei besonders intensiv das kennenlernen, was vor ihrem Fenster so alles passiert“, erklärte Sabine Imping. „Dabei werden drei große Komplexe im Mittelpunkt stehen, das sind die Natur, unsere Heimat, das historistische und kulturelle Erbe und auch die Wirkung und die Anforderungen des Klimawandels.“

Die konkreten Themen dafür finden sich alle im Lebensumfeld der Kinder und ihrer Familien. Kinder sollen bei Begegnungen und Lernprozessen den Gedanken woher – heute - wohin verfolgen. Dabei gehe es auch darum, unter anderem den Konsum in den Familien und dessen Folgen im Großen wie im Kleinen anzusprechen.

Ernährung früher und heute wird dabei ebenso besprochen wie auch direkte Experimente erfolgen, etwa die Anzucht von Pflanzen oder vielleicht sogar ein „lebendiger“ Bienenstock direkt im Zimmer, technische Lösungen dafür gibt es bereits. Ergänzend sollen aber auch weitere praktische Übungen bei Kooperationspartnern in der Umgebung stattfinden.

Insgesamt wird es eine Fülle von Synergien zum Ziel der Naturparkschule geben. Bereits seit Mitte 2018 erarbeitete der Verein gemeinsam mit dem Institut für Umweltsozialwissenschaften der Universität Freiburg die Grundzüge des Raumkonzepts.

Auch das Biosphärengebiet Schwarzwald wurde eingebunden. Dabei gab es umfassende Diskussionen mit Kindern und Lehrkräften. Der Raum selbst wird als interaktives Kabinett gestaltet. Mittelpunkt soll ein etwa zweimal 1,50 Meter großes Modell des Kleinen Wiesentals sein, hergestellt mittels 3D-Drucker.

Von oben lassen sich dann mit einem Beamer die jeweils gewünschten Zustände und Entwicklungen darauf projizieren, nebenan soll ein Whiteboard stehen, also eine neue elektronische Schultafel. An dieser können die Kinder dann das Modell ihrer Heimat ergänzen und ausstatten und so selbst probieren, ob und wie ihre Ideen umsetzbar wären.

Mit der Ausgestaltung durch hölzerne Elemente soll auch im Biosphärenzimmer Heimatgefühl entwickelt werden, ein hölzernes Podest kann sowohl zum Ausruhen genutzt werden, aber auch als Bühne dienen.

Der finanzielle Aufwand wird bei etwa 80  000 Euro liegen. Bis zum November muss ein Förderantrag beim Biosphärengebiet Schwarzwald eingereicht werden, allein von dort sind 70 Prozente dieses Betrages förderbar. Beim Landkreis werden Mittel aus dem Strukturförderbudget beantragt.

Schließlich hofft der Verein auch auf lokale Unterstützung, etwa durch bereits in der Vergangenheit bewährte Sponsoren.

Wenn alles gut läuft, könnte ab Mai kommenden Jahres der Bau beginnen und im Herbst nächsten Jahres die Eröffnung stattfinden.

Sabine Imping brachte noch eine weitere Stufe ins Gespräch, nämlich ab 2022 Grundschulklassen aus der Umgebung als Gäste ebenfalls diese besondere Lernmöglichkeit nutzen zu lassen.

Mehrere Gemeinderäte äußerten sich sehr zustimmend zu diesem Projekt, hoben dabei die Verbindung zur Heimat mit dem Blick in die Zukunft hervor.

Bürgermeister Gerd Schönbett ergänzte noch, dass sich die Gemeinde selbstverständlich auch in der Pflicht sehe und sich nicht aus der Verantwortung ziehen werde, ohne heute bereits Einzelheiten dazu festzulegen.

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