Kleines Wiesental Per App gegen den Japanknöterich

Manuel Hunn
Im Gelände wurde die App beim Gewässernachbarschaftstag des Landkreises im Kleinen Wiesental getestet. Foto: Manuel Hunn

Bauhof-Mitarbeiter wurden in der Bestandsaufnahme der gefährlichen Pflanze geschult.

Das Thema des Gewässernachbarschaftstags des Landkreises im Tegernauer Rathaus lautete am Donnerstag: „Bestandsaufnahme von Neophyten im Gelände mittels einer einfachen modernen App“. Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit des Landratsamts Lörrach, der WBW Fortbildungsgesellschaft für Gewässerentwicklung und der Gemeinde Kleines Wiesental statt.

Fast alle Gemeinden und Städte im Landkreis folgten der Einladung und schickten einen Vertreter zum Nachbarschaftstag, um eine Einführung in die Smartphone-Anwendung mit dem Namen „InvasivApp“ zu erhalten. Der Veranstaltungsraum war dementsprechend mit fast 30 Teilnehmenden, meist Bauhof-Mitarbeitern, gut gefüllt.

„Wir kriegen die Pflanze nicht mehr weg“

Zunächst hielt Bernhard Walser, Flussmeister beim Regierungspräsidium Freiburg, einen Vortrag, warum es wichtig ist, die weitere Ausbreitung des Japanknöterichs einzudämmen und wie man dabei vorgehen sollte.

So sei das größte Problem, dass die Pflanze eine Ufererosion verursacht und dadurch die Hochwassergefahr steigt. „Wir kriegen die Pflanze nicht mehr weg, und wir werden uns an den Zustand gewöhnen müssen“, so Walser. Man sollte aber versuchen, die auftretenden unangenehmen Eigenschaften in den Griff zu bekommen.

Mareike Schläger vom Landschaftserhaltungsverband des Landkreises beschrieb in einer Präsentation die Funktionsweise der App zur Bestandsaufnahme von Neophyten. Ziel sei es, mit Hilfe der App die weitere Verbreitung des Japanknöterichs zu verhindern. Aufkommendes Vorkommen soll so rechtzeitig erkannt werden, um wirksam reagieren zu können. „So bitter es klingt: Der Status quo soll erhalten werden“, sagte Schläger.

Vor-Ort-Test im Gelände absolviert

Sie betonte, dass von den Bauhof-Mitarbeitern nicht erwartet werde, „dass sie stundenlang Erhebungen machen“. Es können Stellen, an denen der Japanknöterich gesichtet worden ist, in der App markiert werden, wenn man ohnehin im Gelände unterwegs ist.

Es soll mit einem „Minimalaufwand“ in die Arbeitsabläufe integriert werden. Am Ende erhielten die Teilnehmenden ein Handout mit den einzelnen Schritten zur Bedienung der App.

Anschließend leitete Andreas Tröndle, Betreuer der Gewässernachbarschaft des Landratsamts, den Vor-Ort-Test der Bestandsaufnahme des Japanknöterichs im Gelände. Die Mitarbeiter der Städte und Gemeinden machten sich auf den Weg an ein zuvor für den Test auserkorenes Gebiet an der Kleinen Wiese in Wieslet. Dort angekommen, teilte Tröndle die Personen in mehrere Gruppen ein und machte sich mit einem Team auf die Suche nach dem ungeliebten Gewächs.

Bereits nach wenigen Minuten sprang eine Stelle, dicht bewachsen mit Japanknöterich ins Auge. Tröndle wies die Bauhof-Mitarbeiter Schritt für Schritt durch die Smartphone-Anwendung, und so wurde die Position des Bestands erfolgreich präzise auf einer Karte in der App markiert. Zudem wurde die geschätzte Bestandsgröße sowie der ungefähre Deckungsgrad festgehalten.

Regelmäßige Treffen zum neuesten Stand

Nachdem alle Gruppen den Test abgeschlossen hatten, sagte Tröndle in der Abschlussbesprechung, dass man sich künftig zwei mal im Jahr treffen möchte. Dort soll sich zum Stand der App-Nutzung und der Regulierung des Japanknöterichbestands beraten werden. Das erste Treffen soll bereits diesen Herbst stattfinden.

Tröndle erläuterte, dass man versucht habe, einzeln auf die Städte und Gemeinden im Landkreis zuzugehen und etwas in dieser Thematik „anzustoßen“ – bis auf wenige Ausnahmen sei man hier aber nicht vorangekommen.

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