Bekannt war auch der Familienanschluss bei den Mogels - und so kamen viele Kurgäste jahrzehntelang ins „Haus Erika“. Erika Mogel nahm ein Vierteljahrhundert lang die Doppelbelastung von morgendlicher Gastgeberin und Mittagsschichtlerin in der Tegernauer Textilfabrik auf sich. Bis 1985 und dem nach 25 Jahren angetretenen Vorruhestand arbeitete sie in Tegernau, konnte sich anschließend aber voll auf die Pension im „Haus Erika“ konzentrieren.
Bis ins hohe Alter hinein und über den frühen Tod des Ehemanns im Jahr 1993 hinaus betrieb Erika Mogel ihr „Haus Erika“. Als vor rund zehn Jahren die Arbeit beim Frühstückrichten und Bettenmachen zu anstrengend wurde, habe sie schweren Herzens die geliebte Rolle als Gastgeberin aufgegeben, erzählt die Jubilarin.
Allerdings kamen bis zu den Corona-Einschränkungen immer mal wieder Stammgäste trotzdem vorbei. Bis 2011 war Erika Mogel auch im Tourismusverein Neuenweg im Vorstand tätig. Froh ist die Jubilarin darüber, dass sie die Familie hinter sich weiß. „Die Junge helfe mer immer wenn ich si bruch“, sagt Erika Mogel dankbar. So sei sie über die schwere Zeit von Corona mit der Abschottung alter Menschen und vor allem über den Tod eines Sohnes vor rund drei Jahren hinweg gekommen.
Im Tourismusverein tätig
Die nun wieder möglichen Kontakte zur Familie, zu der auch vier Enkel und fünf Urenkel gehören, hielten sie fit und munter, wie die Jubilarin mit einem Lächeln sagt. Dass sie seit rund eineinhalb Jahren von einer 24-Stunden-Kraft betreut wird, sei ein Segen. Denn so kann sie weiter in ihrem geliebten „Haus Erika“ leben - und den kleinen Garten und vor allem den Grünschmuck am Balkon selbst gestalten.
Gerne schaut die Jubilarin, die bis ins hohe Alter auch Zither spielte und lange Zeit im Zitherverein Schopfheim aktiv war, im Fernsehen Musik-Sendungen und hält sich mit weiteren TV-Angeboten auf dem Laufenden. „Un was im Tal passiert, des verzelle mer d’Chinder un d’Enkel“, so Erika Mogel. Gefeiert wird heute im Kreis der Familie und Freunde in einer Gaststätte oberhalb Neuenwegs und mit Kaffee und Kuchen im „Haus Erika“.