Kleines Wiesental Polizei warnt vor miesen Tricks

Markgräfler Tagblatt
Warnten vor den Maschen der Betrüger und erläuterten, wie man sich als Bürger am besten verhält: Polizeisprecher Dietmar Ernst (links) und Polizeikommissar Thomas Oesterlein. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

„Vorsicht, Abzocke“: Lehrreiche Informationen der Polizei beim „Krone“-Frühschoppen

Mit einem ganz miesen Trick versuchen derzeit Menschen im Raum Freiburg bis Lörrach, vertrauensselige Bürger um ihre Wertsachen und Ersparnisse zu bringen. Bürger werden angerufen - die angezeigte Nummer des Anrufers zeigt „110“, die Notrufnummer der Polizei.

Von Heiner Fabry

Kleines Wiesental-Tegernau. Dies ist nur einer der grassierenden Betrugs-Tricks, mit denen versucht wird, Menschen um ihr Hab und Gut zu bringen, auf die Polizeisprecher Dietmar Ernst und Polizeikommissar Thomas Oesterlein beim „Krone“-Frühschoppen die Bürger aufmerksam machten.

Der sogenannte „Enkel-Trick“ ist zwar weithin bekannt, doch trotzdem gehen Menschen den Betrügern immer wieder in die Falle. Ein unbekannter Anrufer meldet sich und beginnt das Gespräch mit „Rate mal, wer da ist?“ Mit einer Antwort wie „Richard, bist du es?“ hat man sich schon auf ein Gespräch eingelassen und einen ersten entscheidenden Hinweis gegeben. Der Anrufer erzählt von einer kurzfristigen, finanziellen Notlage und bittet um Geld.

Geht man auf die Bitte ein, erfolgt bald drauf ein zweiter Anruf, bei dem der vermeintliche Verwandte (Enkel, Neffe, Cousin) erklärt, er könne nicht persönlich kommen, um das Geld in Empfang zu nehmen, er werde einen Freund schicken. Auch bei diesem Trick ist sicher, dass übergebenes Geld für immer verloren ist. Aber auch an der Haustür lauern Gefahren. Ein Unbekannter klingelt und bittet um Papier und Bleistift, um einem Nachbarn eine Nachricht zu hinterlassen. Oder es wird um ein Glas Wasser oder einen Gang zur Toilette gebeten. In einem solchen Fall rät die Polizei, Fremde auf keinen Fall in die Wohnung zu lassen.

Solche Menschen agieren in der Regel zu zweit oder zu dritt. Während man der Bitte nachkommt, wird man abgelenkt, und die Begleiter erkunden die Wohnung oder greifen gleich zu. Besser ist es, solche ungebetenen Besucher abzuweisen und im Zweifelfall die Polizei zu verständigen. Auch eine einfache Türsicherung mit vorgehängter Kette bietet Hilfe, damit sich ein Besucher nicht mit Druck Eingang in die Wohnung verschaffen kann.

Zwar sind Wohnungseinbrüche gerade in den Ballungsräumen oder in der Nähe von Ausfallstraßen im Grenzgebiet immer wieder ein Thema. Aber für das Kleine Wiesental hält sich die Bedrohung zur Zeit in Grenzen. „In den Jahren 2015 und 2016 wurden keine Einbrüche im Kleinen Wiesental gemeldet, die sich auf organisierte Banden zurückführen lassen“, berichtete Dietmar Ernst.

Trotzdem gilt es auf der Hut zu sein, ergänzte Thomas Oesterlin. Solche organisierten Wohnungseinbrüche finden in der Regel am Dienstag, Freitag und Samstag zwischen 13 und 20 Uhr statt. Beliebte Einbruchsobjekte sind alleinstehende Häuser in Randlagen. „Solche Banden sind häufig sehr gut organisiert und arbeiten höchst professionell.“ Neben einer guten Sicherung der Fenster und Terrassentüren rät die Polizei, Wertgegenstände gut zu dokumentieren und in ein Schließfach bei der Bank zu geben. Beim Verlassen des Hauses sollte man alle Fenster und Türen abschließen und bei längerer Abwesenheit Nachbarn informieren.

Immer wieder wurde von den Zuhörern in der „Krone“ gefragt, wie man sich verhalten solle, wenn man sich bei einem Einbruch in der Wohnung oder im Haus befindet. Die Polizei rät, auf gar keinen Fall auf die Einbrecher zugehen, sondern sie stören. Also Licht machen, laut um Hilfe rufen und die Polizei unter 110 anrufen.

Der Anrufer gibt sich als Beamter der Polizei aus und erklärt, in unmittelbarer Nähe des Bürgers finde eine größere Einbruchsserie statt. Da man die Einbruchsserie nicht sofort unterbinden oder aufklären könne, biete die Polizei als Dienstleistung an, Wertsachen oder Bargeld der Bürger vorübergehend in sichere Verwahrung zu nehmen. Der Anrufer erklärt, ein Polizeibeamter werde vorsprechen und Bargeld, Schmuck oder Wertgegenstände in Empfang nehmen.

Zu diesem Vorfall erklärte Dietmar Ernst, Polizeisprecher des Polizeipräsidiums Freiburg, dass die Polizei nie unter der Nummer 110 anruft. Diese Nummer sei nur für eingehende Notrufe gedacht. Wer einen solchen Anruf erhält, soll auf gar keinen Fall Bargeld oder Wertgegenstände an vermeintliche Polizeibeamte herausgeben, sondern sich umgehend an die Polizei wenden.

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