Kleines Wiesental Pro Jahr ein Fahrzeug beschaffen

Christoph Schennen
Die Feuerwehr Tegernau ist mit ihrem Altersdurchschnitt von 35 Jahren die jüngste der acht Abteilungen. Auf dem Foto sieht man ihr Feuerwehrhaus. Foto: Christoph Schennen/Christoph Schennen

Ralf-Jörg Hohloch präsentierte den Gemeinderäten den Feuerwehrbedarfsplan 2023 bis 2038, den diese verabschiedeten. In Auftrag gegeben wurde außerdem eine Struktur- und Standortanalyse der Wehr.

Der Leiter des Amts für Brand- und Katastrophenschutz Freiburg und Kommandant der dortigen Feuerwehr, Ralf Jörg Hohloch, hatte sich mit der Situation der Feuerwehren im Tal beschäftigt und den Personal- und Ausbildungsstand, Fahrzeuge und Ausrüstung, Feuerwehrhäuser und die Jugendfeuerwehr analysiert. Er schilderte die Herausforderungen, mit denen die einzelnen Abteilungen konfrontiert sind: Allein aufgrund der Höhenunterschiede in der Gemeinde seien die Einsätze laut Hohloch mitunter anspruchsvoller als anderswo.

Nachwuchs generieren

Insgesamt gibt es 165 Feuerwehrmänner im Tal. Der Ausbildungsstand ist gut, die Anzahl der Mitglieder ausreichend, die Abteilungen Elbenschwand, Raich, Sallneck und Wieslet sollten sich aber zeitnah um Nachwuchs kümmern, riet Hohloch den Räten in der Sitzung. Es gibt im Tal 30 Jugendliche im Feuerwehrdienst. Hohloch wies darauf hin, dass die Tagesverfügbarkeit zwar ausreichend sei, aber noch verbessert werden müsse, und dass Atemschutzgeräteträger noch ausgebildet werden müssten. Die Feuerwehr erreicht bisher noch nicht die vom Landesfeuerwehrverband BW (LFV) vorgeschriebene Verfügbarkeit, wonach nach zehn Minuten neun Feuerwehrmänner am Einsatzort eingetroffen sein sollen. Im Tal seien dann nur sechs Leute vor Ort. Innerhalb von 15 Minuten könnten neun weitere Feuerwehrmänner vor Ort sein, was aber immer noch nicht ausreiche, um die Vorgaben des LFV (18 Leute nach 15 Minuten) zu erfüllen.

Sanierungen notwendig

Die Feuerwehrhäuser sind laut Hohloch in einem sanierungsbedürftigen Zustand – insbesondere das Sallnecker Haus, das zusammen mit dem Dorfgemeinschaftshaus saniert werden sollte.

Auch eine Vielzahl an Fahrzeugersatzbeschaffungen steht in den nächsten Jahren an. Für dieses Jahr soll ein Mannschaftstransportwagen angeschafft werden. Es soll von jeder der acht Abteilungen genutzt werden und ist daher an zentraler Lage zu stationieren. Bis 2032 sollen dann in jedem Jahr jeweils ein Fahrzeug gekauft werden. Für 2025 steht zum Beispiel ein Gerätewagen Transport (12 Tonnen) auf der Einkaufsliste. Es soll die Löschwasserversorgung über lange Wegstrecken sicherstellen und das wasserführende Einsatzfahrzeug jeder Einsatzabteilung obsolet machen. Hohloch betonte, dass man nicht davon ausgehen könne, dass die im Bedarfsplan vorgeschlagenen Investitionen „abgenickt“ werden.

Was die Räte sagen

Rätin Silke Meyer sagte, eine ausgezeichnet ausgestattete Feuerwehr locke künftige Feuerwehrmänner an. Frank Weber fügte hinzu, alle finanziellen Mittel auszuschöpfen, um die Feuerwehr zu erhalten. In der Diskussion ging es auch darum, wer die geplante Struktur- und Standortanalyse der Feuerwehr durchführen solle. Katharina Matzken und Daniel Dreher forderten, eine unabhängige Person beziehungsweise Institution zu beauftragen. Gemeinderat Rolf Vollmer erinnerte daran, dass vor Jahren vom damaligen Kreisbrandinspektor und dem Regierungspräsidium Freiburg eine Analyse durchgeführt wurde. Damals wurde vorgeschlagen, aus den vorhandenen acht drei Feuerwehr-Standorte zu machen, was er ablehnt. Vollmer wünscht sich eine Analyse, die „halbwegs realistisch“ ist. Werner Schwald sagte, Ergebnis einer Analyse könne sein, ein bis zwei Abteilungen zusammenzuführen und den überwiegenden Teil dezentral zu erhalten. Mit der Zusammenlegung von Abteilungen reagieren Kommunen auf den Personalmangel, die unzureichende Tagesverfügbarkeit und finanziell knappe Ressourcen.

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